Mit zehn Jahren hat Torsten Huith das erste Mal Gitarrenunterricht. „Meine Mutter hat mich damals angemeldet“, erinnert sich der 47-Jährige. Damals gab es für ihn aber noch andere Prioritäten. „Da war eine interessante Klassenkameradin, mit der wollte ich Musikunterricht haben“, sagt der Musiker und lacht.
In seinen Zwanzigern wird Huith als Musiker dann aktiver. „Vor 23 Jahren bin ich nach Dortmund gezogen und bin das dann ernster angegangen.“
Hans Blücher wird geboren
Damals entsteht auch sein Pseudonym. Für einen Auftritt braucht Huith einen Künstlernamen. Als er ein „Myspace-Konto“ für sich als Musiker anlegt, kommt ihm die Idee sich als „Hans Blücher“ zu vermarkten.
Der Ursprung des Namens ist eine Straße in der Nordstadt. „Ich habe in einer WG gewohnt und die war in der Blücherstraße“, erklärt der Singer-Songwriter. „Wir haben sie auch die Blücher-WG genannt.“ Den Namen Hans nimmt Torsten Huith als Hommage an ein Familienmitglied an. „Mein Onkel heißt so.“ Seine Musik beschreibt Huith als irgendetwas zwischen Singer-Songwriter, Indie und Pop-Musik.
Erfinder des „Nordstadt-Souls"
Er bevorzugt aber den Namen „Nordstadt-Soul“. „Es ist ein bisschen irreführend, weil es nicht wirklich Soul-Musik ist, was ich mache“, erklärt der Musiker. „Ich benutze ab und an soulige Akkorde, aber der Name passt, weil es in den Liedern oft um die Nordstadt geht“, erklärt er. „Es ist die Seele der Nordstadt.“ Deshalb Nordstadt-Soul.
Huith singt, spielt Gitarre, Bass und etwas Schlagzeug. Hauptsächlich sieht er sich aber als Songwriter. „Die Musik besteht daraus, Geschichten zu erzählen“, so Huith. „Das ist mein Hauptinstrument.“
Insgesamt hat er 15 bis 20 Lieder als Hans Blücher veröffentlicht. Zählt man andere Projekte dazu, sind es über 100.
Neuer Song
Sein aktuellester Song trägt den Titel „Weihnachtszeit“ und passt zum besinnlichen Dezember. „In der Aufnahme ist eine akustische Gitarre und Gesang. Er beschränkt sich auf das Wesentliche“, sagt er. Für den Song hat er sich Verstärkung geholt. „Ich habe eine befreundete Sängerin gefragt, ob sie mitmacht.“ So hört man auch Mandy Lee Rose in dem Song.
An Heiligabend wird Huith den Song um 15 Uhr in der Pauluskirche im Rahmen des Weihnachtsgottesdienstes spielen. Außerdem entstand am Donnerstag, 14. Dezember, eine Chorversion des Songs beim Schwarmsingen in Mengede.
Huith ist in dem Stadtteil musikalisch sehr aktiv. Er war Mitveranstalter des Projekts „Mengede - da ist Musik drin“, in dessen Rahmen im vergangenen Sommer der „Mengede-Song“ entstanden ist.

Weitere Projekte sind schon in Planung. „Ich bin schon im Studio mit einem Song fertig“, erklärt Huith. „Der Song ist eine Hommage an die letzte Videothek im Ruhrgebiet“. „Be kind, rewind- Gute Nacht, dein Videoverleih“ lautet der Titel des neuen Tracks, der in Zusammenarbeit mit dem lokalen Rapper „Schlakks“ entsteht.
„Das stand früher immer am Tresen von Videotheken“, erklärt der Musiker.
„Nächstes Jahr soll es auf jeden Fall eine EP geben“, kündigt Huith weiter an. Außerdem ist er Mitveranstalter des Musiker-Treffens „Auftakt“, das im kommenden Jahr am 7. Januar stattfinden soll.
„Ich glaube, die Dortmunder und Ruhrgebiet Musikszene hat viele Leute und die sind einfach nicht so gut vernetzt. Da wollen wir helfen“. Mit „wir“ bezieht sich Huith auf das Label Nordmarkt-Records, dem er ebenfalls angehört.
Wer in die Single „Weihnachtszeit“ von Hans Blücher und Mandy Lee Rose reinhören möchte, seit dem 8. Dezember ist diese auf allen gängigen Streaming-Plattformen verfügbar.
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