In den Dortmunder Krankenhäusern stehen relativ wenig freie Intensivbetten zur Verfügung.

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Dortmunder Krankenhäuser melden Intensivstationen im roten Bereich

rnWenige freie Betten

Für die Auslastung der Intensivstationen in Deutschland gibt es ein Ampelsystem. Bei einzelnen Dortmunder Krankenhäusern sind die Kapazitäten zeitweise stark ausgereizt.

Dortmund

, 09.10.2020, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn die Corona-Infektionszahlen steigen, wird der Blick auch auf die Krankenhaus-Auslastung gerichtet. In ganz Dortmund wird, Stand Freitag (9.10.) ein Covid-Patient auf einer Intensivstation behandelt. Doch unabhängig vom Coronavirus fällt auf, dass in Dortmund relativ viele Intensivbetten belegt sind.

310 von ihnen gibt es in der Stadt, nur 50 waren am Freitag frei. Das entspricht einer Quote von 16,1 Prozent - deutlich weniger als der NRW-Schnitt von 26 Prozent. Das Bundesland mit der geringsten Verfügbarkeit ist Berlin mit 15,5 Prozent. In Schleswig-Holstein sind hingegen mehr als 40 Prozent frei.

Essen und Düsseldorf haben mehr Intensivbetten

Sind in Dortmund gerade besonders viele Menschen krank oder gibt es hier weniger Intensivplätze pro Einwohner als anderswo? Essen hat bei fast identischer Einwohnerzahl eine Verfügbarkeitsquote von rund 17 Prozent, allerdings gibt es dort 416 Intensivbetten - also deutlich mehr als in Dortmund (310). In Düsseldorf sind 21 Prozent der 333 Betten frei.

Mit Blick auf das Coronavirus muss man sich in Dortmund aber keine Sorgen machen. Die Schwerpunkt-Krankenhäuser zur Behandlung dieser Patienten sind das Klinikum Dortmund, das Knappschaftskrankenhaus in Brackel und das St.-Johannes-Hospital.

„Unser Krankenhaus hat ein eigenes abgestuftes Konzept, das für unterschiedliche Szenarien greift“, sagt Klinikum-Sprecherin Lisa Müller: „So können wir beispielsweise unsere Intensiv-Kapazitäten bei Bedarf jederzeit ausweiten.“

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Alle drei Kontrollpunkte des Klinikums (jeder für eine andere Kategorie der Intensivpflege) leuchten im sogenannten Intensivregister grün, für Brackel steht die Ampel einmal auf Grün und zeigt zweimal Gelb. Im „Joho“ ist die „Low-Care-Versorgung“ am Freitag im roten Bereich, die beiden höheren Ebenen stehen aber auf Grün.

Besonders stark ausgelastet waren in der vergangenen Woche hingegen die Intensivstationen in Hombruch, Kirchlinde und Lütgendortmund. Für den Hombrucher Standort teilt Gudula Stroetzel mit: „Im Marien-Hospital sind sechs Intensivbetten vorhanden, die immer wieder sehr gut ausgelastet sind, sodass nicht immer freie Kapazitäten vorhanden sind.“

„Immer nur eine Momentaufnahme“

Für das Knappschaftskrankenhaus sagt Sprecher Klaus-Peter Wolter: „In Lütgendortmund haben wir ein sehr spezialisiertes Krankenhaus.“ Zum Beispiel gebe es dort keine Chirurgie, dafür vor allem Psychiatrie sowie Alters- und Innere Medizin. In diesen Bereichen liege es an „tagesaktuellen Zufälligkeiten“, dass die Intensivstation tatsächlich „gut ausgelastet“ sei. Tatsächlich hat sich die Lage von Mittwoch bis Freitag deutlich entspannt.

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Axel Westermann vom Katholischen Krankenhaus Dortmund-West sagt: „Die tägliche Meldung an das Intensivregister stellt immer nur eine Momentaufnahme dar.“ Durch Verlegungen könnten im Tagesverlauf immer wieder Intensivkapazitäten zur Verfügung gestellt werden.

„Aktuell verzeichnen wir, als ein Krankenhaus mit Notarztwache, ein durchschnittlich hohes Patientenaufkommen“, so Westermann: „Eine Knappheit an Intensivbetten in Dortmund können wir nicht bestätigen.“