Große Enttäuschung Streik bringt Dortmunder Kinder um ein lang ersehntes Erlebnis

Streik bringt Dortmunder Kinder um ein langersehntes Erlebnis
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Eine Kritik an den wiederholten Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr und anderen Bereichen lautet, dass sie häufig „die Falschen“ treffen. Ein Beispiel aus einem Kindergarten im Dortmunder Stadtteil Körne zeigt, dass dies in der Tat zutreffen kann.

Was ist passiert? Der evangelische Matthäus-Kindergarten hatte für Dienstag eigentlich einen großen Ausflug zum „Sitzkissenkonzert“ im Opernhaus Dortmund geplant.

Tickets organisiert

Die klassischen Konzerte für Kinder und Kleinkinder sind begehrt, die Karten schnell vergriffen.

Umso glücklicher waren Mutter Nina Deinert und andere Mitglieder des Fördervereins, als es vor einigen Monaten gelang, 30 Tickets für die Kinder aus Körne zu organisieren (Preis je 5 Euro).

„Wir hatten das finanziell organisiert. Einige Eltern hatten sich freigenommen, um die Gruppe zu begleiten“, sagt Nina Deinert.

Der Plan, der auch schon mit einer Gruppe Drei- bis Sechsjähriger bei einem Konzert einige Tage vorher geklappt hatte: Von der Kita an der Halleschen Straße mit der U 43 den Hellweg in Richtung Stadt, dann zu Fuß zum Opernhaus.

Die Streikankündigung am vergangenen Freitag machte das zunichte. „Es mit Privat-Pkw zu lösen, war für die Größe der Gruppe nicht möglich oder es hätten nicht alle mitgekonnt. Und der Weg zur S-Bahn wäre für die Kinder zu weit gewesen“, sagt Nina Deinert.

Das sagt das Opernhaus

Also habe der Förderverein beim Opernhaus angefragt, ob die Karten wegen der besonderen äußeren Umstände auf einen anderen Termin umgeschrieben werden könnten. Dort hätten sie die – aus ihrer Sicht enttäuschende - Antwort erhalten, dass dies nicht möglich sei und die Karten deshalb verfallen würden.

Alexander Kalouti, Sprecher der Opern-Sparte am Theater Dortmund, bedauert die Umstände. Er sagt: „Die Kita hat von sich aus abgesagt. Wenn wir in einem solchen Fall Karten erstatten würden, würde das gegen unsere AGB verstoßen.“

Anders wäre der Fall gelagert gewesen, wenn das Konzert aus Streikgründen ausgefallen wäre. „Dann hätten wir die Karteninhaber auszahlen müssen“, sagt Alexander Kalouti.

Als „Entgegenkommen“ habe das Opernhaus einen zweiten Termin am Dienstag angeboten und die Anreise mit der S-Bahn empfohlen.

Kinder sind enttäuscht

Dies war dem Kindergarten nicht möglich. So verfielen die Karten.

In Körne ist der Dienstag deshalb ein ganz normaler Tag - an dem die Enttäuschung über den abgesagten Ausflug deutlich spürbar ist.

„Ich wäre total gerne dahingefahren“, sagt ein Mädchen. Dem lässt sie mit einem Kichern zwei, drei Worte folgen, die hier besser nicht stehen sollten, weil es sonst Ärger von den Eltern gäbe.

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