Dortmunder Hauptbahnhof ist einer der gefährlichsten Zahl der Gewaltdelikte gestiegen

Dortmunder Hauptbahnhof ist einer der gefährlichsten in Deutschland
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Der Dortmunder Hauptbahnhof hat nicht nur bei Dortmunderinnen und Dortmundern nicht unbedingt den besten Ruf. Auch deutschlandweit schneidet er mit Blick auf Kriminalitätszahlen nicht unbedingt gut ab. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD hervor. Abgefragt wurde die Zahl der Gewalt-, Sexual-, Drogen-, Waffen- und Eigentumsdelikte.

Demnach liegt der Hauptbahnhof in Dortmund mit 735 Gewaltdelikten im Jahr 2024 hinter dem Berliner Hauptbahnhof (764) auf Platz 2 in Deutschland. Danach folgen die Hauptbahnhöfe in Hannover (715), Köln (703) und München (682). Die Bundesregierung greift in ihrer Antwort auf von der Bundespolizei erfasste Delikte in Bahnhöfen und Zügen zurück. In der Statistik wird also nicht nur der Bereich des Bahnhofs erfasst, sondern auch Vorfälle in Zügen mit einbezogen.

Der Dortmunder Hauptbahnhof ist einer der Bahnhöfe, bei denen die Zahl der Gewaltdelikte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen war. 2023 registrierte die Bundespolizei noch 644 Delikte, also rund 90 Delikte weniger.

Viele Sexualdelikte am Dortmunder Hauptbahnhof

Besonders negativ fällt der Dortmunder Hauptbahnhof bei der Zahl der Sexualdelikte auf. Im Jahr 2024 hat die Bundespolizei 53 solcher Vorfälle registriert. Nach dem Dortmunder Hauptbahnhof folgen im Deutschland-Vergleich der Hauptbahnhof in Frankfurt am Main und Hamburg mit jeweils 40 Delikten.

Eine deutliche Besserung gibt es mit Blick auf die durch die Bundespolizei festgestellten Drogendelikte am Dortmunder Hauptbahnhof. Die Gesamtzahl hat sich im Vergleich zu 2023 mehr als halbiert.

Drogendelikte deutlich gesunken

2024 wurden noch 312 Drogendelikte statt zuvor 821 Delikte (2023) registriert. Bei den fünf Bahnhöfen, die dort am auffälligsten in Deutschland sind, sind mit Dortmund, Essen (276), Gelsenkirchen (260) und Spitzenreiter Bad Bentheim (434), das an der Grenze zu den Niederlanden liegt, vier Bahnhöfe aus NRW vertreten.

Gerade bei Drogendelikten ist aber auch die Kontroll-Intensität der Behörden ein entscheidender Faktor für die Häufigkeit von Funden, das gilt etwa auch für verbotene Waffen, die meist nicht offen getragen werden. Der Dortmunder Hauptbahnhof war in der Vergangenheit immer wieder zur Waffenverbotszone erklärt worden – etwa in der Zeit des Weihnachtsmarktes. Diese Maßnahme erlaubt der Polizei, anlassunabhängige Personenkontrollen vorzunehmen. So stößt sie tendenziell auch auf mehr verbotene Gegenstände.

Am Dortmunder Hauptbahnhof hatte es im Jahr 2024 insgesamt 32 Waffendelikte gegeben. Mehr Feststellungen gab es im selben Zeitraum nur am Bahnhof Alexanderplatz (44) und am Berliner Hauptbahnhof (33). Essen liegt mit 32 Delikten gleich auf, Köln kurz dahinter (30).

Zumindest bei den Eigentumsdelikten wie Diebstählen und Sachbeschädigungen gehört der Dortmunder Hauptbahnhof hingegen nicht zu den auffälligsten Bahnhöfen Deutschlands. Da Dortmund es nicht in die Top 5 schafft, nennt die Bundesregierung in diesem Fall auch keine Zahlen.