Für Michael Machentanz (56) ist das Thema E-Auto kein neues. Täglich fährt er mit seinem Hyundai Kona - auch weitere Strecken. Seit sechs Jahren interessiert sich der Aplerbecker für das Thema E-Mobilität.
Über den Fall von E-Auto Neuling Lars Winter kann sich Machentanz nur wundern. Vor ein paar Wochen hatte die Redaktion von Winters Schwierigkeiten bei der Suche nach einer passenden E-Ladestation berichtet. Michael Machentanz kann dessen Problem nicht nachvollziehen. Er hält das Ladenetz für gut entwickelt, auch in den Randbezirken wie Scharnhorst oder Husen.

„Dass man mit dem E-Auto Gefahr läuft, irgendwo liegenzubleiben, ist eine weit verbreitere Angst unter Skeptikern“, sagt Machentanz. Genau wie bei einem herkömmlichen Benziner mache das Auto frühzeitig auf den niedrigen Ladestand aufmerksam, sagt er. Und: Im Display seines Hyundais werden Machentanz mehrere Lademöglichkeiten in der Nähe angezeigt. „Einfach so liegen bleiben ist unmöglich“, ist sich Machentanz sicher.
Netzausbau in Ordnung
Nach Scharnhorst fährt Machentanz oft. Ehrenamtlich hilft der 56-Jährige vor Ort bei der Essensausgabe der Scharnhorster Tafel aus, weshalb er die Lademöglichkeiten in der Gegend gut kennt. Seit drei Jahren fährt Machentanz selbst E-Auto. Auch wenn sein Hyundai Kona mittlerweile nicht mehr zur neuesten Generation der E-Autos gehört, ist Machentanz sehr zufrieden. „Wenn man einmal angefixt ist, will man nicht mehr zurück“, sagt er.
Auch wenn der Umstieg aufs E-Auto in der Regel teurer ist als ein herkömmlicher Benziner, sei der Unterhalt des Autos, laut der Rechnung von Michael Machentanz, am Ende billiger. „Das Problem bei der Anschaffung ist, dass es aktuell fast keine gebrauchten E-Fahrzeuge gibt“, sagt der Elektro-Enthusiast.

„Nox-Block“ echte Gamechanger
Michael Machentanz hat seinen Hyundai an einer der grünen Straßenlaternen geparkt. Mehr als 320 dieser Laternen fungieren mittlerweile als Ladestation für E-Autos. Die Initiative heißt „Nox-Block“ und ist laut Machentanz eine echte Bereicherung für die Stadt.
Die Bedienung ist laut Machentanz sehr einfach. Er hält seine Ladekarte, die von Hersteller EnBW kostenlos zur Verfügung gestellt wird, an die Kontaktstelle der grünen Laterne. Kurz blinkt es, dann lädt der Hyundai des 56-Jährigen.
Die „Nox-Block“-Laternen gehören mit 11kW Spannung zu den langsamen Lademöglichkeiten im Stadtgebiet. Etwa sechs Stunden dauert das vollständige Aufladen an der Laterne. „Die sind schon dafür gedacht, dass die Leute ihre Autos hier über Nacht anschließen“, sagt Machentanz und prüft die Verbindung zur Säule.
Neue Generation Schnelllader
Wer nicht die Zeit hat, für einmal Vollladen sechs Stunden zu warten, der kann auch eine der Schnelllade-Säulen benutzen. Der Unterschied ist deutlich spürbar. Statt mehrerer Stunden braucht das Auto von Michael Machentanz nur etwa 47 Minuten, um die Ladung von 10 Prozent auf 80 zu erhöhen. „Und das ist die alte Generation, die Neuen sind noch schneller. Die schaffen das sogar in 18 Minuten“, gibt der 56-Jährige an. „Das ist fast so schnell wie ganz normales Tanken an der Tankstelle.“
Warum also nicht immer die Schnelllade-Säule nutzen? Ein Nachteil ist der Preis. Machentanz etwa besitzt die Karte des Anbieters EnBW, was ihm einen günstigeren Tarif beschert. 39 Cent bezahlt Machentanz pro kWh, was er noch günstig findet. Auch der Standort kann ein Nachteil sein, da die Schnelllader hauptsächlich in Autobahnnähe stehen, sagt der 56-Jährige.
Was die Zukunft der E-Autos angeht, ist Machentanz optimistisch. „Ich tippe, bis 2030 werden es etwa neun Millionen E-Autos sein“, schätzt er. Bis dahin müssen die Kapazitäten aber noch erhöht werden. „Die aktuellen Säulen reichen nur für das momentane Aufkommen. Die Entwicklung muss als weitergehen“, sagt Michael Machentanz.
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