Bei der Talk-Show „Anne Will“ ging es am Sonntagabend (6.11.) um die ganz großen strategischen Fragen der deutschen Außenwirtschaft. Dabei fiel das Schlaglicht plötzlich auf ein Dortmunder Unternehmen. Und das könnte bald zum Konfliktfall werden.
Omid Nouripour, Co-Bundesvorsitzender der Grünen, richtete nach einer längeren Debatte zum Hamburger Hafen den Fokus auf den Dortmunder Chip-Hersteller Elmos. Das Unternehmen will einen Teil seiner Produktion an das schwedische Unternehmen Silex verkaufen, das wiederum einem chinesischen Staatskonzern gehört.
„Wir wollen das nicht“
„Daran arbeiten wir alle zusammen, das so schnell wie möglich zu unterbinden“, sagte Omid Nouripour in Bezug auf den geplanten Verkauf. „Wir wollen das nicht und ich gehe davon aus, das wir das auch hinbekommen.“ Auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hatte sich vor der Sendung bereits kritisch über den geplanten Verkauf geäußert.

„Die Chinesen haben nicht nur eine Strategie, sich überall in die Häfen einzukaufen, sondern auch eine klare Strategie, sich in die Chip- und Halbleiter-Industrie Europas einzukaufen“, so Omid Nouripour weiter.
Der Verkauf der Chip-Fertigung muss von der Bundesregierung genehmigt werden. Aktuell läuft eine Prüfung im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck (Grüne). Dieser hatte sich ebenfalls bereits kritisch zu der Übernahme geäußert.
Geheimdienst warnt vor Verkauf von Dortmunder Chip-Fabrik: Neuer Eigentümer kommt aus China
Habeck sieht Fabrik-Verkauf in Dortmund kritisch: Streit um chinesischen Einfluss
"Fall Elmos schwerwiegender als Hamburger Hafen": CDU kritisiert Verkauf von Chip-Fabrik