Ein Mann steht vor einem Feuerwehrauto.

Daniel Kühlkamp ist Löschzugleiter bei der Freiwilligen Feuerwehr in Dortmund-Lanstrop. Geparkte Fahrzeuge hindern seine Kameradinnen und Kameraden und ihn daran, mit den Feuerwehrfahrzeugen schnell zu den Einsatzorten zu kommen. © Julian Preuß

Dortmunder Feuerwehrmann über Autos auf der Straße: „Wir kommen kaum durch“

rnEnge Straße

Blaulicht an und zum Einsatz rasen? Eine Freiwillige Feuerwehr aus Dortmund ist dazu verdammt, langsam zu fahren. Wenn sie denn überhaupt vom eigenen Gelände herunterfahren kann.

Lanstrop

, 23.10.2022, 04:51 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein blauer Kleinwagen fährt die Merkurstraße entlang. Dort stellt der Fahrer sein Auto zwischen einem Parkverbotsschild und einer Einfahrt ab. Soweit nichts Ungewöhnliches, soweit nichts Verbotenes. Wäre direkt daneben nicht die Ein- und Ausfahrt zum Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Lanstrop.

Feuerwehrfahrzeuge müssen rangieren

Löschzugleiter Daniel Kühlkamp beobachtet die Situation genau. Denn das geparkte Auto sorge dafür, dass die Feuerwehr bei einem Einsatz mit ihren großen Fahrzeugen erst rangieren muss, um aus der Ausfahrt nach links auf die Merkurstraße zu fahren, sagt er.

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Genau deshalb waren am Donnerstagnachmittag (20.10.) Bezirksbürgermeister Werner Gollnick und ein Mitarbeiter des städtischen Tiefbauamtes vor Ort. Sie begutachteten die Parksituation vor Ort. Denn es sei nicht nur das geparkte Auto zur linken Seite der Feuerwehreinfahrt, das Probleme bereite, so Kühlkamp.

Ein Feuerwehrauto fährt durch eine schmale Straße.

Wenn Autos am Rand der Merkurstraße parken, haben die Feuerwehrleute Probleme. Sie müssen auch bei Einsätzen langsam fahren, um keines der Fahrzeuge zu beschädigen. © Julian Preuß

Auch die geparkten Fahrzeuge, die zur rechten Seite am Straßenrand stehen, würden ein zügiges Ausrücken verhindern. Zwar nicht direkt neben der Wache, sondern erst einige Meter weiter, nachdem das Parkverbot nicht mehr gilt. Kühlkamp macht diese Situation als das größere der beiden Übel aus. „Meist fahren wir nach rechts raus in Richtung Scharnhorst.“

Früher parkten Autos halbseitig auf dem Gehweg

Der Löschzugleiter schildert, wie das Parken auf dieser Seite in der Vergangenheit ausgesehen habe: „Früher standen die Autos halbseitig auf dem Gehweg.“ So hätten die Feuerwehrfahrzeuge ausreichend Platz gehabt. „Dann kam jedoch irgendwann der Ordnungsdienst und hat genau das bemängelt“, so der Löschzugleiter. „Jetzt stehen die Autos komplett auf der Straße und wir kommen mit den Einsatzfahrzeugen kaum durch“, schildert er.

An dieser Stelle würden sich die Interessenslagen beißen, entgegnet der Mitarbeiter des Tiefbauamtes. Das Ordnungsamt könne wegen einer Beschwerde eines Fußgängers vor Ort gewesen sein. Eine mögliche Lösung könne sein, den Bürgersteig schmaler zu machen. Dieser weise eine Breite von zwei Metern auf. In Ausnahmefällen könne diese jedoch auch 1,5 Meter reduziert werden. Ob jedoch ein solcher Fall vorliege, müsse geprüft werden.

Als weitere, radikalere Lösung könne das Parkverbotsschild bis zur Ecke Bremsstraße versetzt werden, so Kühlkamp. Dabei bestünde jedoch das Problem, das Parkraum für die Anwohner wegfalle, so der Mitarbeiter des Tiefbauamtes. Zusätzlich hätten auch die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr weniger Parkmöglichkeiten. Es besteht also eine vertrackte Gesamtlage, für die eine kreative Lösung gesucht wird.