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Dortmunderin hat viele Corona-Antikörper - und ganz viele Fragen
Coronavirus
Die Familie der Dortmunderin Cornelia Renz hatte das Coronavirus. In ihrem Blut sind nun Antikörper und Antigene nachweisbar - doch was bedeutet das in Bezug auf Impfungen und Schnelltests?
Eigentlich hätten sie jeden Kontakt zur Außenwelt vermieden, berichtet Cornelia Renz. Die 70-jährige Dortmunder und ihr Ehemann wollten ihre Enkelkinder dann aber doch sehen - und damit waren sie nicht alleine.
Auch „die anderen Großeltern“, die Eltern ihrer Schwiegertochter, hatten die gemeinsamen Enkel zu Besuch. Einige Tage nach einem Treffen stellte sich heraus, dass die „anderen Großeltern“ einen positiven Coronatest hatten und wenig später hatte die gesamte Familie positive Testergebnisse: vier Großeltern, zwei Eltern und zwei Kinder.
Schwere Vorerkrankung hat vielleicht geholfen
„Fast täglich“ habe die Familie untereinander in der Quarantänezeit telefoniert, „jeder wollte ja wissen, wie der Verlauf bei den Anderen ist“, erinnert sich Renz.
Da sowohl die Dortmunderin als auch ihr Ehemann bereits schwerwiegende Vorerkrankungen hatten, sei ihr Sohn „wahrscheinlich schon sehr besorgt“ gewesen. Ihr selbst aber hätten die Vorerkrankungen vielleicht sogar geholfen.
Denn, so sagt Renz, wenn man schwer krank war, „geht man vielleicht lockerer damit um“. Am Ende ginge es auch immer um die Frage, „wie man mit einer Krankheit umgeht.“
Glücklicherweise hätten alle in der Familie einen harmlosen Krankheitsverlauf durchlebt: „Wir hatten nur Kopf-, Glieder- und Zahnschmerzen und einen schweren Husten.“
Antikörper im Blut - braucht das Ehepaar noch eine Impfung?
Nach rund 13 Tagen war die Krankheit überstanden und sowohl Renz als auch ihr Ehemann machten einen Antikörper- und Antigentest. Dem Bericht des Hausarztes zufolge waren beide Bestandteile in großen Mengen vorhanden.
„Eine gewisse Sicherheit“ verspürt Renz in Anbetracht der mit den Antikörpern und Antigenen verbundenen möglichen Immunität, trotzdem werde sie weiterhin Kontakte meiden, Abstand einhalten und alle Hygieneregeln streng befolgen.
Allerdings ergeben sich für das Ehepaar aus der möglichen Immunität auch weitere Fragen. Beide sind wegen ihres Alters und ihrer Vorerkrankungen impfberechtigt, doch brauchen sie überhaupt eine Impfung oder könnten sie den knappen Impfstoff anderen überlassen?
Ähnliches gilt für die zum Einkauf benötigten Schnelltests: Braucht das Ehepaar diese Schnelltests oder reicht der Antikörpertest?
„Ich würde gerne wissen, wie ich mich richtig verhalte“, sagt Renz. Die Stadt Dortmund konnte bis zum Redaktionsschluss noch keine Antwort auf ihre Fragen geben.