Dortmund will die H-Bahn ausbauen Die Zeit ist längst reif, liebe Planer!

H-Bahn-Ausbau mit Anschluss an die Stadtbahn: Die Zeit ist reif
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1984 an der Universität in Betrieb genommen, galt die H-Bahn für viele als innovatives Verkehrsmittel, das einen Ausbau verdient habe. Kritiker wiederum winkten ab: Die H-Bahn sei ein finanzieller Verlustbringer mit einem obendrein niedrigen Verkehrswert. Ein Bus schneide bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung besser ab, hieß es.

Zwar ist die damals eröffnete Stammstrecke in der Folge peu a peu erweitert worden. Das grundsätzliche Manko aber blieb: Die H-Bahn, die mit Abzweigen zwischen Technozentrum und Eichlinghofen pendelt, ist aus ihrem verkehrspolitischen Niemandsland nie hinausgekommen. Ihr Radius beschränkt sich nach wie vor auf die Uni und den Wissenschaftscampus. Den dringend benötigten Anschluss ans Stadtbahnnetz gibt es bis heute nicht.

Die Prognosen sind günstig

Die aktuellen Ausbaupläne könnten das ändern. Endlich. Die vorliegenden Gutachten bescheinigen beiden Projekten eine gute Verkehrsprognose. Das gilt vor allem für den Weiterbau der H-Bahn vom Technozentrum bis zur Stadtbahn-Haltestelle „Theodor-Fliedner-Heim“ an der Wittekindstraße. Es wäre der Brückenschlag zur U42 – und damit die erste direkte Anbindung an die Stadtbahn.

Das weitere Projekt, das Dortmund im Anstich hat, ist ungleich komplizierter: Eine H-Bahnverbindung vom S-Bahnhof in Dorstfeld über „Smart Rhino“ und den Hafen bis zum Fredenbaum mag eine reizvolle und wünschenswerte Vision sein. Viel mehr ist das Vorhaben, das von vielen Faktoren abhängt, zurzeit allerdings nicht.

Land muss Fördertöpfe öffnen

Allein der Lückenschluss von der Uni zur Stadtbahn U42 wäre bereits ein Riesenschritt für Dortmund. Er könnte gut geeignet sein, viele Studenten, Uni-Mitarbeiter und Beschäftigte im Technozentrum zum Umstieg in Stadtbahn und H-Bahn zu bewegen. Und so einen kleinen Teil jener Verkehrswende zu realisieren, die vom Land NRW stets hochgehalten wird – und die auch Dortmund will.

Die Akteure in Düsseldorf können nun zeigen, wie ernst sie ihre eigenen Ankündigungen nehmen. NRW-Verkehrsminister Krischer muss zwingend die Fördertöpfe öffnen, es braucht etliche Millionen Euro. Die H-Bahn erfüllt alle Voraussetzungen für die oft beschworene Verkehrswende: Sie ist geräuscharm, umweltfreundlich – und zu 99 Prozent pünktlich. Die Chancen für den Weiterbau sind gut wie selten zuvor. Dortmunds muss die Gelegenheit beim Schopfe packen. Die H-Bahn ist eine Option auf die Zukunft.

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