Die Hohe Straße zieht sich durch die südliche Innenstadt von Dortmund und sie ist entsprechend vielfältig in ihrem Geschäfts- und Gastroleben. Das Restaurant Knusperz an der Hausnummer 37 ist seit 2022 ist mit einem „American Streetfood“-Angebot ein Teil davon.
Hier gibt es zwischen Cornflakes, süßen Desserts, Smash Burger oder Steak vieles aus der US-amerikanischen Küche. Das findet durchaus ein Publikum in Dortmund, wie zumindest die Social Media-Zahlen des Unternehmens mit knapp 6000 Instagram-Followern nahelegen.
Frist bis zum 7. Mai
Doch das Knusperz steht aktuell vor einer Situation, die Betreiber Ammar Ibrahim als Bedrohung für die geschäftliche Existenz sieht. Der Grund ist eine Abmahnung, die der Vermieter des Hauses an der Hohen Straße dem Gastro-Mieter am 22. April per Mail zugestellt hat.
Der Inhalt: Der Betrieb wird angewiesen, auf das Braten und das Frittieren in den Räumen zu verzichten. Sollte dem bis zum 7. Mai nicht nachgekommen werden, drohe die Kündigung. Die Begründung des Vermieters lautet, dass das Objekt laut Vertrag ausschließlich als „Müslibar“ vermietet worden war.
Die aktuelle Nutzung sei deshalb nicht zulässig und erzeuge zudem Geruchsbelästigung. Tatsächlich hatte Knusperz mit diesem Konzept eröffnet und dies dann erweitert.
Vermieterin der Immobilie ist die „Seca Vermögensverwaltung“ mit Sitz in Witten. Das Unternehmen teilt auf Anfrage dieser Redaktion mit, sich nicht weiter zu dem Sachverhalt äußern zu wollen.

„Es war noch nie ein Problem“
Die Nachricht des Vermieters war laut Ibrahim eine Reaktion auf eine Anfrage nach der Genehmigung für die Installation einer Gastro-Lüftungsanlage. Er findet die Reaktion unverständlich. „Wir machen es seit zweieinhalb Jahren und es war noch nie ein Problem“, sagt Ibrahim.
Man habe nie von etwas anderem ausgehen können, als dass die Erweiterung des Angebots von einer „Müslibar“ auf warme Speisen und „American Diner“-Konzept von der Vermieter-Firma wahrgenommen worden sei. Die Entwicklung sei auf Social Media nachvollziehbar und es seien auch Mitarbeiter des Unternehmens vor Ort gewesen.
Eine neue Konzession sei nicht beantragt worden. „Das hätte ich nach der Genehmigung der neuen Lüftungsanlage gemacht“, sagt Ibrahim.
„Traum zerstört“
Die Zubereitung von amerikanischem Essen ohne Fritteuse und Bratpfanne scheint jedenfalls kaum möglich. Ein Umzug innerhalb von einer Woche ist ebenfalls keine realistische Option.
„Hier wird ein Traum zerstört. Es wird mir der Boden unter den Füßen weggerissen - und das auch, weil mein Name nicht Müller ist“, sagt der 41-Jährige mit syrischen Wurzeln, der in Deutschland lebt, seit er 14 ist.
Er bemängelt, dass es bisher keine Bereitschaft gebe, sich zu dem Thema zusammenzusetzen. Der Vermieter habe signalisiert, dass daran kein Interesse bestehe.