Im 15. Dortmund-Tatort gibt es eine rasante Verfolgungsjagd durchs RAG-Hochhaus zu sehen

© Stephan Schütze

Im 15. Dortmund-Tatort gibt es eine rasante Verfolgungsjagd durchs RAG-Hochhaus zu sehen

rnTV-Dreharbeiten

An den vier Drehtagen vor Ort für den 15. Dortmund-Tatort „Monster“ wurden spektakuläre Aufnahmen gedreht. Es wird gefährlich. Hauptkommissar Peter Faber trägt erstmals eine Schusswaffe.

Dortmund

, 14.03.2019, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer in den oberen Etagen des ehemaligen RAG-Hochhauses Hansastraße 101 arbeitet, musste es am Donnerstag sportlich und meist die Treppen nehmen; denn die Aufzüge waren blockiert. Die Tatort-Filmcrew drehte den vierten Tag in Dortmund und ließ unter anderem Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) im RAG-Gebäude Fahrstuhl fahren.

Das war wenig spektakulär, doch einen Tag zuvor hatte es eine rasante Verfolgungsjagd durch das Hochhaus gegeben. Faber jagt Markus Graf (Florian Bartholomäi), seinen Erzfeind und mutmaßlichen Mörder seiner Familie. Die Verfolgung endet mit einem Sprung in die Tiefe. Das Ende der Episode ist das allerdings nicht. „Das spielt in der Mitte des Films“, verrät Produzentin Sonja Goslicki.

Abgründiges Netzwerk handelt Kinder wie Waren

In „Monster“, dem 15. Fall für das Kommissar-Kleeblatt, ist das Verbrechen schon aufgeklärt: Als die Polizei den Tatort erreicht, sitzt die junge Mörderin direkt neben dem Opfer. Bei den Ermittlungen stoßen Peter Faber, Martina Bönisch (Anna Schudt), Nora Dalay (Aylin Tezel) und Jan Pawlak (Rick Okon) auf ein abgründiges Netzwerk, in dem Kinder wie Waren gehandelt werden. Kontakte dazu unterhielt offenbar auch Markus Graf, mit dem sich Faber schon in den Folgen „Auf ewig Dein“ (2014) und „Tollwut (2018) Psychoduelle lieferte.

Faber trägt erstmals eine Schusswaffe. Fürs Foto beim Pressetermin am Donnerstag schlägt Hartmann den kackbraunen Parka lässig zurück und zeigt „die Wumme“. Anna Schudt sagt, warum: „Es besteht für ihn absolute Lebensgefahr.“

Hartmann: „Dortmund ist geil, Freunde!“

Ein anders gelagerter Angriff – die heftige Tatort-Kritik von Oberbürgermeister Ullrich Sierau nach der zuletzt ausgestrahlten Folge „Zorn“ – ist noch immer ein Thema. „Wir fanden das schade“, sagt Anna Schudt, „unserer Meinung nach ist das ein großes Missverständnis. Wir drehen gern in Dortmund, aber der Dortmunder Tatort ist nun mal ein düsteres Krimiformat.“

Jörg Hartmann ruft: „Dortmund ist geil, Freunde!“ Er sagt auch: „Ich weiß, wie viele Facetten die Stadt hat, aber wir zeigen nun mal auch Abgründe. Wenn man sich die schönen Seiten wünscht, dann ist man beim Tatort allgemein nicht ganz so gut aufgehoben.“ Es werde „hier manchmal unterschätzt, was für eine Wirkung im positiven Sinne der Dortmund-Tatort im Rest der Republik hat“.

WDR-Redakteur: „Wir nehmen Verbrechen ernst“

Produzentin Sonja Goslicki sagt: „Alle Städte wollen einen Tatort haben. Dabei ist ihnen nicht klar, dass der Tatort die dunkle Seite beleuchtet.“ – „Wir nehmen Verbrechen ernst“, ergänzt der zuständige WDR-Redakteur Frank Tönsmann.

Aylin Tezel, das ehrgeizige Küken in dem Ermittler-Team, hat sich bekanntlich entschieden, ab 2020 den „Tatort“ zu verlassen. Doch noch herrscht keine Abschiedsstimmung am Set, denn Tezel dreht noch eine Folge im Herbst. „Darin geht es um das Organisierte Verbrechen“, sagt Tönsmann.

Wenn jetzt nach Stefan Konarske (Daniel Kossick) auch Aylin Tezel ausscheide, ob er sich da nicht wie ein Vater fühle, der seine Kinder verliere, will jemand von Hartmann wissen. Der grinst und sagt: „Die Kommissare sind fruchtbar. Es kommen immer wieder neue Kinder.“

Nächster Sendetermin ist am 14. April

Florian Bartholomäi ist für den Tag entlassen und verabschiedet sich von den Schauspielkollegen. Hartmann schickt ihm lachend hinterher: „Auf ewig Dein.“

Ein Wiedersehen im Fernsehen gibt es mit dem Ermittlerteam am 14. April (20.15 Uhr, ARD): Folge 14 „Inferno“ spielt im Klinikum.

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