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Trotz Dreharbeiten in Rathaus-Nähe noch kein Friedensgipfel zum Dortmund-Tatort
Nach Sierau-Kritik
Harsch war die Kritik, hoch die Empörungswelle über die zuletzt ausgestrahlte Folge des Dortmund-Tatorts. Jetzt wäre Gelegenheit für einen Friedensgipfel. Doch OB Sierau hat keine Zeit.
Von „Mobbing gegenüber einer Stadt, einer Region sowie den dort lebenden Menschen“, schrieb Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau an WDR-Intendant Tom Buhrow nach der Ausstrahlung der 13. Tatort-Folge „Zorn“. Er bat den WDR um ein Gespräch. Den Zorn des OB wollte Schauspieler Jörg Hartmann, alias Hauptkommissar Peter Faber, bei einem Bier beschwichtigen. Der Wille, aufeinander zuzugehen, ist da – nur, es fehlt die Zeit.
Während der vier Tage (12. bis 15. März), an denen die Tatort-Crew zu Dreharbeiten in Dortmund weilt und meist in Sichtweite des Rathauses dreht, ist der OB verhindert. Aktuell ist er an der Côte d’Azur in Cannes, sitzt dort aber nicht unter der Palme, auf die er wegen des Tatorts geklettert war.
Wie in den sozialen Netzwerken zu sehen, hat Sierau Termine auf der Mipim, einer der weltweit größten Immobilienmessen mit 20.000 Teilnehmern aus 80 Ländern. Die Investoren, die sich dort für Dortmund interessieren, haben vermutlich noch nie vom Dortmund-Tatort gehört. Also keine Frage, was wichtiger ist.
Gesprächstermin ist nur aufgeschoben
Doch aufgeschoben, ist nicht aufgehoben. Man sei weiter auf der Suche nach einem Gesprächstermin, erklärte Stadtsprecher Frank Bußmann auf Anfrage: „Wir wollen den Termin auf jeden Fall machen und die Gespräche auf jeden Fall führen.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
