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Dortmund soll weitere Gesamtschule bekommen - Hier soll sie entstehen
Schulentwicklung
Die Zahl der Kinder in Dortmund wächst. Und das hat Konsequenzen: Die Stadt plant den Bau von mehreren neuen Schulen. Auch eine weitere Gesamtschule soll entstehen. Ein Überblick.
Der Blick geht bis ins Jahr 2023. „Bis dahin wird es in Dortmund etwa 4000 Schülerinnen und Schüler mehr geben“, sagt Schuldezernentin Daniela Schneckenburger. Die Folge ist, dass der ohnehin schon knappe Platz an den Dortmunder Schulen dann bei weitem nicht mehr ausreicht.
Das gilt vor allem für die Grundschulen. 31 weitere Schulklassen sind bis 2023 nötig. So steht es im neuen Zwischenbericht zur Schulentwicklungsplanung. An 17 Grundschulen sollen deshalb insgesamt 19 zusätzliche Klassen eingerichtet werden. Und das durchlaufend vom ersten bis zum vierten Schuljahr (die Experten sprechen dann von Schulzügen).
Unterricht im Container
Möglich werden soll das durch Erweiterung bestehender Schulen, oft auch durch „mobile Raumeinheiten“ - also Klassenräume in Containern. Die seien aber mit den früheren Holzpavillons nicht mehr zu vergleichen, betont Daniela Schneckenburger.
Aber es sollen auch neue Grundschulen entstehen. Mindestens drei sind geplant - in der Innenstadt-Ost, in Hörde und in der Innenstadt-Nord. In der Nordstadt ist ein konkreter Standort schon ausgeguckt: Eine neue Grundschule soll auf dem Gelände des früheren Brüder-Krankenhauses an der Burgholzstraße entstehen. Das alte Bauwerk wurde zuletzt von der Anne-Frank-Gesamtschule genutzt und wird bald abgerissen.

Das zuletzt von der Anne-Frank-Gesamtschule Gebäude an der Burgholzstraße 150 wird bald abgerissen. © Dieter Menne
Als Standorte für eine weitere Grundschule würden derzeit außerdem Flächen nahe der Schützenstraße und im Bereich Borsigplatz untersucht, erklärt Stadtdirektor Jörg Stüdemann. Bekanntlich soll auf einem Teil der Westfalenhütte nahe dem Borsigplatz ein neues Wohnquartier entstehen.
Mehr Platz für „G9“
Ausbaubedarf gibt es auch bei den Gymnasien. Zehn weitere Schulzüge sind nötig, haben die Schulplaner errechnet. Sie sollen an acht Gymnasien eingerichtet werden. Außerdem muss an allen bestehenden Gymnasium mehr Platz geschaffen werden, weil durch die Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren (G9) langfristig ein zusätzlicher Jahrgang untergebracht werden muss.
Viel zu wenig Platz gibt es an Gesamtschulen schon jetzt. Mit der Folge, dass seit Jahren nicht alle Schulwechsler, die sich an einer Gesamtschule angemeldet haben, einen Platz bekommen. Seit längerer Zeit wird deshalb über eine weitere Gesamtschule in Dortmund nachgedacht.
Und dafür scheint jetzt ein Standort gefunden zu sein. Die Schulplaner schlagen vor, die derzeit dreizügige Reinoldi-Sekundarschule in Westerfilde als Kombination aus Haupt- und Realschule mit Abschluss nach der zehnten Klasse in eine vierzügige Gesamtschule zu verwandeln. Die Entscheidung, ob dies ernsthaft geprüft werden soll, liegt nun bei der Politik.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
