Müll ist ein Thema an vielen Orten in der Dortmunder Innenstadt. Der aktuelle Zustand des Parkplatzes an der Unionstraße/Übelgönne, in unmittelbarer Nähe zum Dortmunder U, mehreren Berufskollegs und dem Live-Club FZW, sticht selbst im Dortmunder Kontext negativ heraus.
Konzert-Gäste fühlen sich unwohl
Besucherinnen und Besucher eines Konzerts des Künstlers Joris im FZW im März beschreiben es in einer Nachricht an diese Redaktion so: „Aktuell ist das Gelände eher eine No-Go-Area und kein Aushängeschild für Dortmund.“
Mit auswärtigen Freunden am Abend auf dem unbeleuchteten Parkplatz anzukommen, sei kein angenehmes Gefühl gewesen. „Es war alles zugemüllt. Dort scheint aktuell eine weitere Abfalldeponie zu entstehen“, sagt ein Besucher.
Der Blick auf den Parkplatz bei Licht zeigt: Die Worte sind nicht übertrieben. Der Wind treibt kleine Plastikfetzen, Becher und Verpackungen über den Asphalt. Der Blick in die Ecken und Gebüsche lässt den Betrachter kurz vor Erstaunen innehalten.
Der Müll stapelt sich an einigen Stellen. Gleich mehrere Waschmaschinen sind zu entdecken, dazu weitere Elektrogeräte und Reste von Schränken und Regalen. Glasscherben liegen neben Matratzen und viel undefinierbarem Unrat.
Der Ekel-Faktor ist hoch, weil teilweise offenbar auch organischer Abfall entsorgt wurde, der Ungeziefer anzieht. Dennoch halten sich hier regelmäßig Menschen auf. Auch am Nachmittag ist das so und laut Nachbarn vor allem nachts. In unmittelbarer Nähe liegt die Übernachtungsstelle für wohnungslose Männer, die in manchen Nächten Menschen abweisen muss.

Viele Schüler nutzen Fläche
Viele Schülerinnen und Schüler der Berufskollegs am Dortmunder U nutzen die Fläche. Viele, die hier ihr Auto abstellen, scheinen sich den Müll schon gewöhnt zu haben.
315 Plätze stehen hier zur Verfügung. Der private Anbieter „Besser Parken“ bewirtschaftet die Fläche. Das Unternehmen, hinter dem die Best Place GmbH mit Sitz in Düsseldorf steht, war für eine Einschätzung für die Redaktion noch nicht zu erreichen.

Das FZW verfügt über einen kleinen eigenen Parkplatz für Gäste. Auf den Betrieb der großen Fläche hat der Live-Club nach eigenen Angaben keinen Einfluss, außer, dass hier viele Gäste bei Veranstaltungen parken.
„Wir kennen das Problem schon lange. Aber wir können nichts dagegen tun“, sagt Matthias Schmidt für das FZW. Insgesamt sei diese Ecke der Innenstadt „ein bisschen vergessen“, sagt er.
Ballsporthalle soll entstehen
Dabei gibt es hier große Pläne. Hier soll eine neue Ballsporthalle mit einer Kapazität für über 3000 Zuschauern entstehen. Vorarbeiten dafür waren zuletzt im Herbst 2024 zu sehen, als der Parkplatz für Probebohrungen einige Tage gesperrt war.
Letzter bisher bekannter Zeitplan für die Fertigstellung der Halle: 2027. Das Großprojekt hatte sich gegenüber den ursprünglichen Plänen deutlich verzögert und war teurer geworden. Eigentlich sollten schon in diesem Sommer die ersten Bälle durch die Halle fliegen.
EDG nur auf öffentlichen Wegen
Stattdessen bleibt der Parkplatz noch länger erhalten. Und mit ihm der Müll. Beim Dortmunder Abfallentsorger EDG ist die Unionstraße bestens bekannt. Laut Unternehmenssprecherin Joana Menzel habe es in diesem Jahr fünf Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern zu dem Parkplatz gegeben.
Von sich aus aktiv werden kann die EDG allerdings nicht. Das gebührenfinanzierte Unternehmen darf laut der Sprecherin lediglich auf öffentlichen Wege- und Verkehrsflächen tätig werden. Bei dem Parkplatz handelt es sich laut Menzel um ein Privatgrundstück der Stadt Dortmund.
Weil teils dieselben Abfälle gemeldet worden seien, habe die EDG zwei Meldungen an die Immobilienwirtschaft bei der Stadtverwaltung weitergeleitet.
Eine Anfrage an die Stadt Dortmund über die Zuständigkeiten auf der Fläche und zum aktuellen Zustand des Parkplatzes war bei Redaktionsschluss dieses Artikels (3.4., 17 Uhr) noch nicht beantwortet.