Die Pläne für das neue Quartier mit dem Josefinenstift (l.), den vier Wohnhäusern und dem Parkhotel Wittekindshof (oben).

© Diag

Neues Gartenstadt-Quartier: 28 Wohnungen für besondere Zielgruppe geplant

rnNeues Gartenstadt-Quartier

Hinter dem Hotel Wittekindshof in der nördlichen Gartenstadt entsteht ein neues Wohnquartier. Neben dem Neubau fürs St. Josefinenstift sind dort Wohnungen vorgesehen - und eine echte Premiere.

Dortmund

, 17.11.2021, 08:26 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach langem zeitlichen Vorlauf soll es bald so weit sein: Das St. Josefinenstift der SJG Sankt Paulus GmbH (vormals St. Johannes Gesellschaft), seit 1953 am Ostwall beheimatet, soll nun den ersehnten Neubau erhalten. Er soll in der nördlichen Gartenstadt entstehen – auf einem ungenutzten Gelände hinter dem Hotel Wittekindshof am Westfalendamm 270.

Der Bebauungsplan ist auf den Weg gebracht, Donnerstag (18.11.) soll der Rat der Stadt den Weg für den Aufstellungsbeschluss in einem beschleunigten Verfahren frei machen.

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Bauherr des Projekts ist die Dortmunder Immobilienfirma Diag, die das St. Josefinenstift für die SJG Paulus GmbH errichtet. In Teilen zwei- und dreigeschossig geplant, wird das Dach des Seniorenzentrums komplett mit Grün bepflanzt. Es wird mit 90 Wohnplätzen ausgestattet. Im Erdgeschoss ist ein für jedermann zugängliches Cafe vorgesehen. Errichtet wird der Neubau auf einer ehemaligen Tennisanlage, die seit Jahren ungenutzt ist.

Hintergrund: Um den Bestimmungen im Wohn- und Teilhabegesetz des Landes NRW zu genügen, müsste die SJG Sankt Paulus das Bestandsgebäude am Ostwall mit viel Aufwand umbauen. Davon nimmt man Abstand: Ein Neubau sei wirtschaftlicher, heißt es.

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Vier Häuser mit 28 Wohnungen für Senioren

Am künftigen Standort in der nördlichen Gartenstadt soll aber noch mehr entstehen: Die Firma Diag möchte die inklusive Hotel gut zwei Fußballfelder große Fläche (17 000 Quadratmeter) im Wohngebiet zwischen den Straßen Im Defdahl, Hamelmannstraße, Westfalendamm und Lübkestraße in ein kleines Wohnquartier für Ältere verwandeln.

Bislang ist das Josefinenstift am Ostwall beheimatet. Nach dem Umzug soll das Gebäude temporär als Ausweichquartier genutzt werden.

Bislang ist das Josefinenstift am Ostwall beheimatet. Nach dem Umzug soll das Gebäude temporär als Ausweichquartier genutzt werden. © RN

Vorgesehen sind zusätzlich vier Wohnhäuser mit je sieben Wohnungen. Die Häuser werden mit zweieinhalb Geschossen ausgestattet und die Dächer begrünt. Die insgesamt 28 Mietwohnungen, in erster Linie für Senioren gedacht, werden zwischen 55 und 85 Quadratmeter groß. Gemäß Ratsbeschluss sind ein Viertel der Wohnungen (sieben Wohnungen) für den öffentlich geförderten Wohnungsbau vorgesehen – alle weiteren werden als frei finanzierte Mietwohnungen auf dem Markt angeboten.

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Erschlossen wird die Anlage über eine neu zu bauende Stichstraße an die Straße Im Defdahl – während der Lieferverkehr vom Westfalendamm über die Stellplatzanlage des Hotels Wittekindshof gelenkt wird. Für Besucher und Bewohner der neuen und mit reichlich Grün versehenen Wohnanlage sollen gut 50 Fahrrad- und rund 60 Autostellplätze geschaffen werden – teilweise in Carports und Garagen.

St. Josefinenstift soll sich auch für Männer öffnen

Der exakte Baubeginn ist noch offen. Man gehe davon aus, „Mitte bis Ende nächsten Jahres starten zu können“, heißt es bei der Firma Diag. Nach rund zweijähriger Bauzeit könnte das neue Quartier mit dem Josefinenstift 2024 bezogen werden.

Dann könnte es in der Historie des Josefinenstifts zu einer Premiere kommen: Bislang wird das Josefinenstift ausschließlich von Seniorinnen bewohnt. „Wir erwägen, den Neubau künftig auch für Senioren zu öffnen“, sagt Friedhelm Evermann, Leiter der Jugend- und Altenhilfe bei der SJG Sankt Paulus.

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Mit dem neuen Quartier in der Gartenstadt werde ein Angebot aus einem Guss geschaffen: Für Mieter in den Wohnhäusern gibt es Betreuungsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden. Für die Tagespflege steht die Einrichtung in der frühen Sparkassenfiliale am Westfalendamm in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hotel Wittekindshof zur Verfügung – und für die stationäre Pflege das neue St. Josefinenstift.

Und was wird mit dem Alt-Gebäude am Ostwall nach dem Umzug 2024? Ein Abriss steht nicht zur Debatte. Das Gebäude wird voraussichtlich als Ausweichquartier während einer Baumaßnahme in einer anderen Einrichtung der SJG Sankt Paulus benötigt.