
© Andreas Schröter
Neue Verkehrsregelung am Hellweg löst alte Probleme - und schafft neue
Hellweg-Großbaustelle
Lkw, die irrtümlich den Hellweg zwischen der Kreuzung mit der Holzwickeder Straße und der Großbaustelle befuhren, belasteten oft die angrenzenden Wohngebiete. Nun gibt’s eine Lösung.
Am Brackeler Hellweg gibt‘s eine neue Verkehrsregelung, die nicht jedem gefällt. Neuerdings ist die Einfahrt in den Hellweg in Fahrtrichtung Osten von der Kreuzung mit der Holzwickeder Straße für den Individualverkehr nicht mehr gestattet. Lediglich die Stadtbahn darf durchfahren.
Das hat für die Anwohner des Hellweg-Stücks zwischen dieser Kreuzung und der Großbaustelle zur Folge, dass sie ihre Häuser nur noch von Asseln aus erreichen können. Auch kann niemand mehr vom Hellweg nach links in die Straße In den Börten einbiegen, um die Häuser dort oder auch die dahinterliegenden Straßen zu erreichen.
„Warum müssen wir einen Umweg fahren?“
Rüdiger Knievel gehört zu den Kritikern dieser Maßnahme. Er fragt: „Warum müssen jetzt Hunderte Bürger wegen Beschwerden zwei Jahre einen Umweg fahren, um zu den Straßen Welschenacker, In den Erlen oder Balsterstraße zu gelangen?“

Die Straße In den Börten ist eng - zu eng, um dort mit großen Lkw hindurchzufahren. © Andreas Schröter
Beschwerden hatte es vor allem darüber gegeben, dass immer wieder Lkw in dieses Hellweg-Stück gefahren sind - offenbar, weil sie die Hinweisschilder auf die einige 100 Meter weiter beginnende Baustelle übersehen hatten, durch die man nicht fahren kann, und sogar von ihren Navigationssystemen diesen Weg angezeigt bekommen haben.
Sie haben dann versucht, auf (zu) engen Verhältnissen zu wenden oder sich durch die ebenfalls sehr enge Straße In den Börten und die anderen Nebenstraßen dahinter weiter durchzuschlagen - sehr zum Ärger der Anwohner.
Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke teilt dazu nun mit: „Die Absperrung ist nur eine provisorische Maßnahme.“ Nachdem sich täglich mehrere Bürgerinnen und Bürger über desorientierte Lkw-Fahrten in reinen Anwohnerstraßen bei der Verwaltungsstelle, dem Tiefbauamt und der Bauleitung Brackeler- / Asselner Hellweg beschwert hatten und die Situation sich auch nach längerer Bauzeit nicht verbesserte, sei er mit einer Vertreterin der Verkehrslenkung und der zuständigen Bauleitung für das Hellweg-Projekt zu einem Ortstermin eingeladen worden.
Nicht möglich, Navigationssysteme umzuprogrammieren
Leider sei es nicht möglich gewesen, die Navigationssysteme so umzuprogrammieren, dass sie die korrekte Umleitung für Lkw in Richtung Osten anzeigen. Folge: Täglich fanden sich mehrere ortsfremde Lkw in äußerst misslichen Situationen in den Wohnstraßen wieder - eine Situation, die viele Anwohner nicht gewillt waren, länger zu tragen.
Da sich die Baumaßnahme am Hellweg bis Ende 2022 hinziehen werde, seien bei diesem Ortstermin unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen worden. Es sei dabei auch um die Verhältnismäßigkeit für die betroffenen Anwohner gegangen.
Monecke weiter: „Natürlich bedeutet die jetzt getroffene Regelung für die Anlieger am Hellweg die Belastung, jetzt einen kleinen Umweg über die Oester- und Balsterstraße zu fahren. Für den angesprochenen Welschenacker und die Balsterstraße ist das Durchfahrtsverbot nur eine Umgewöhnung der Fahrgewohnheiten.“ Durch die veränderte Verkehrsführung sollen die chaotischen Lkw-Fahrten beendet werden. Alle Beteiligten der Verwaltung hoffen, dass durch die jetzige Maßnahme das Problem eingedämmt ist.
Falls es jedoch zu weiteren Problemen kommen sollte, zum Beispiel in Form von Lkw-Verkehr in der Balsterstraße, müsse die Situation neu überdacht werden und auch in der Bezirksvertretung Brackel diskutiert werden. Und weiter: „Natürlich habe ich die Fraktionen der Bezirksvertretung über die vorgeschlagenen und jetzt umgesetzten Maßnahmen informiert.“
Im Rahmen der Möglichkeiten habe er die leichte Beeinträchtigung der Hellweganlieger zugunsten der Entlastung der vielen Anwohner vom Lkw-Verkehr in den Nebenstraßen, als verhältnismäßig angesehen.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
