Der Chef des Dortmunder Miri-Clans will seine Verurteilung durch das Landgericht Dortmund nicht akzeptieren. Die Richter hatten neun Jahre Haft verhängt, nachdem der Angeklagte illegale Geschäfte mit mehr als 40 Kilo Kokain gestanden hatte. Jetzt hat der Mann Revision eingelegt.
Damit wird der Fall in einigen Monaten den Bundesgerichtshof in Karlsruhe beschäftigen. Dort werden die Richter das Dortmunder Urteil anhand der Akten auf Rechtsfehler überprüfen. Eine neue Verhandlung gibt es beim BGH in aller Regel nicht.
In der Türkei festgenommen
Der Angeklagte stößt sich vor allem an der Höhe der Strafe. Dass er verurteilt werden würde, war ihm von Anfang an klar. Sein Verteidiger hatte in seinem Plädoyer aber maximal acht Jahre Haft für tat- und schuldangemessen erachtet.
Auch nach seiner Flucht in die Türkei hatte der Clan-Chef weiter Drogenverkäufe in Dortmund organisiert. 2024 wurde er dort jedoch aufgespürt und schließlich nach Deutschland ausgeliefert.
Therapie angeordnet
Klar ist, dass der Clan-Chef ohnehin nicht neun Jahre in Haft geblieben wäre. Der Plan sieht vor, dass er nach vier Jahren in eine Drogen-Entzugsklinik wechselt und dort eine zweijährige Therapie absolviert.
Im Anschluss könnte er vorzeitig entlassen werden. Jetzt muss aber erst einmal die Revision abgewartet werden.