Dortmunder Fitnessstudio bietet eigene Kinderbetreuung an Janine Schön (41): „Für mich war das Gold wert.“

Fitnessstudio Medico bietet eigene Kinderbetreuung an
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An den Wänden hängen selbstgemalte Bilder und rote Sterne, auf dem Boden liegen bunte Spielsachen, Stofftiere und Puppen verstreut. In der Ecke steht eine kleine Rutsche, daneben eine Spielküche. Der Raum gehört aber zu keiner Kita, sondern zu einem Fitnessstudio. Bei Medico in Dortmund-Wickede können die Eltern trainieren, während die Kinder wenige Meter entfernt spielen.

Kinderbetreuung im Medico Fitness- und Gesundheitszentrum in Dortmund-Wickede
Alles, was das Kinderherz begehrt: Bei so viel Auswahl wird den Kleinen bestimmt nicht langweilig. © Julia Segantini

Seit 23 Jahren gibt es das Medico und genauso lange gehört zu dem Fitness- und Gesundheitszentrum an der Hildebrandstraße 7 eine Kinderbetreuung. Für Inhaber Munir Quinna (43) ist das selbstverständlich. Er ist sich sicher: „Das ist eine gute Erziehungsmaßnahme, wenn die Kinder von klein auf eine gesunde Lebensweise mit Sport lernen.“

Mehr Freiheit und Eigenständigkeit

Das denkt auch Janine Schön. Lange Zeit brachte sie ihre Tochter mit, wenn sie sich zum Ausgleich vom Alltag an den Sportgeräten auspowern wollte. „Mittlerweile bleibt sie lieber schon alleine zu Hause“, sagt sie über ihre 11-jährige Tochter. „Aber früher war das für mich Gold wert.“ Gerade Frauen müssten oft auf Bewegung verzichten, weil sie mit der Kindererziehung beschäftigt seien, sagt die 41-Jährige.

Manche würden komplett mit dem Sport aufhören, weil sie nicht wüssten, wo sie die Kinder in der Zwischenzeit unterbringen können. „Da geht auch ein Stück Freiheit und Eigenständigkeit verloren“, sagt sie. „Für mich war das hier deshalb ein tolles Angebot. Ich musste mich nicht mit meinem Mann absprechen und konnte die Kleine nach der Arbeit einfach mitbringen.“

Kinderbetreuung am Nachmittag

Solche Geschichten kennt auch Betreiber Munir Quinna und freut sich deshalb, Familien auf diese Weise unterstützen zu können. In Zeiten, in denen gerade Mütter verstärkt versuchen, Beruf, Familie und Freizeit miteinander zu vereinbaren, komme das Angebot gut an. Seit er die Anlage vor zehn Jahren übernommen hat, habe er eine Entwicklung festgestellt: „Zu meiner Anfangszeit waren vormittags mehr Kinder da als nachmittags. Heute hat sich das in den Nachmittag verlagert.“

Kinderbetreuung im Medico Fitness- und Gesundheitszentrum in Dortmund-Wickede
Da können sich die Eltern beruhigt einen Nachmittag in der Sauna oder eine Extrarunde auf dem Laufband gönnen. © Julia Segantini

Entsprechend hat Medico die Zeiten vor einer Weile angepasst. Das Fitnessstudio hat 14 Stunden am Tag geöffnet, von 8 bis 22 Uhr. An drei Stunden pro Tag, Montag bis Donnerstag von 17 bis 20 Uhr und sonntags von 10.15 bis 13.15 Uhr, ist die Kinderbetreuung geöffnet. „Die Familien kommen, die Eltern trainieren zusammen oder entspannen sich in der Sauna und die Kinder bleiben so lange oben. Ganz entspannt“, sagt Quinna.

Von drei Monaten bis 12 Jahren

Die Kinderbetreuung können Mitglieder jederzeit dazubuchen. Der Basistarif kostet 60 Euro pro Monat, Extras wie die Kinderbetreuung oder die uneingeschränkte Nutzung der Innen-, Damen-, Herren- oder Außensauna sowie der Erholungsbereiche kosten noch einmal 7,50 Euro.

Für die Kinder hat Quinna drei Kräfte auf 520-Euro-Basis eingestellt. Ein günstiger Betreuungsschlüssel: In der Spitze seien fünf bis sechs Kinder gleichzeitig da. Um die Kinder kümmern sich keine gelernten Erzieherinnen, „sondern das sind selbst Mütter, die gerne mit Kindern arbeiten.“

Inhaber Munir Quinna im Medico Fitness- und Gesundheitszentrum in Dortmund-Wickede
Fitnessstudio-Betreiber Munir Quinna (43) heißt auch seine kleinen Gäste willkommen. Während die Eltern schwitzen, können sie spielen. © Julia Segantini

Ab drei Monaten dürfen die Kinder kommen und bleiben bis sie 12 Jahre alt sind. Manche Eltern brächten schon ihre Babys mit. Quinna: „Da bilden sich teilweise Grüppchen, die Kinder freunden sich untereinander an und kennen sich schon“, so der 43-Jährige. Ohnehin sei man mehr unter sich als in großen Fitnessstudio-Ketten, 90 Prozent der Mitglieder kenne er mit Vornamen.

Der Bereich für die Kinder befindet sich im oberen Stockwerk, weit weg von Sportgeräten und den Saunen, „da können sie so laut sein, wie sie möchten.“ Nur eine Bedingung gibt es: Die Eltern müssen anwesend sein. „Das klingt selbstverständlich, aber wir hatten schon Eltern, die ihre Kinder abstellen und dann gemütlich einkaufen gehen wollten“, sagt der Fitnessstudio-Betreiber.

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