Dortmund liegt beim Städteranking von Wirtschaftswoche und Institut für Deutsche Wirtschaft erneut im letzten Viertel. Die Untersuchung bescheinigt Dortmund aber eine sehr gute Entwicklung. © Hans Blossey (Archivbild)

Auswertung von Wirtschaftsinstitut

Dortmund in neuem Städteranking: Gegenwart pfui, Entwicklung hui

Das neueste Städteranking dürfte in der Chefetage der Dortmunder Stadtverwaltung und der Wirtschaft keine Jubelstürme auslösen. Allerdings gibt es einen Silberstreif am Horizont.

Dortmund

, 03.12.2020 / Lesedauer: 3 min

Wo haben Bürger die besten Chancen auf dem Arbeitsmarkt? In welcher Stadt boomt die Wirtschaft? Wo ist die Lebensqualität bundesweit am höchsten? Diesen Fragen ging das Städteranking der Zeitschrift Wirtschaftswoche und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Consult) auch in diesem Jahr nach. Untersucht wurden die 71 größten kreisfreien Städte Deutschlands anhand von 87 Einzelindikatoren.

Dortmund landete beim sogenannten Niveau-Ranking nur im unteren Viertel, weit hinter Städten wie Düsseldorf (14) und Münster (20). Die Westfalenmetropole schaffte es nur auf Platz 57, hat sich aber gegenüber dem Vorjahr um zwei Plätze verbessert und schneidet damit immer noch besser ab als Bochum, Duisburg, Oberhausen und Gelsenkirchen. Die Schalke-Stadt ist auf Platz 71 und damit Schlusslicht.

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Das Niveau-Ranking bildet die aktuelle Wirtschaftskraft einer Stadt ab und vergleicht die Ist-Werte von 53 Einzelindikatoren. Dazu zählen unter anderem die durchschnittliche Abiturnote der Schulabsolventen, der Altersquotient der Einwohner, die Beschäftigungsquote, die Zahl der aufgeklärten Straftaten, die Wohnkosten und die Gewerbesteuer-Hebesätze sowie die Kita-Quote und die durchschnittliche Lebenserwartung.

Dortmund schneidet vor allem schlecht ab bei der Zahl der Hartz-Empfänger (Rang 67) und der Beschäftigungsquote Älterer (Rang 63). Eher gute Noten dagegen gibt es für den Saldo aus Gewerbean- und -abmeldungen (Rang 24) und die Vermarktungszeit von Mietwohnungen (Rang 32).

Dortmund landet im Dynamik-Ranking auf Platz 16

Deutlich besser als beim Niveau-Ranking sieht es für Dortmund beim Dynamik-Ranking aus – dem zweiten Teil der Studie, der anhand von 36 Indikatoren zeigen soll, welche Stadt in den letzten fünf Jahren die beste Entwicklung genommen hat. Hier konnte sich Dortmund um 10 Plätze verbessern und sich mit Platz 16 unter die Top 20 schieben.

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Grund dafür waren besonders gute Werte bei der stark gesunkenen Arbeitslosenquote jüngerer Arbeitnehmer unter 25 Jahren (Platz 2 bundesweit) und die gesunkene Zahl der Straftaten, die zwischen 2014 und 2019 um fast 31 Prozent zurückgegangen ist (Platz 3). Gleichzeitig erhöhte sich die Aufklärungsquote um acht Prozentpunkte.

Gute Voraussetzungen für neues Wachstum

Dagegen ließ aus Sicht der Studie die Einwohnerentwicklung in Dortmund (Rang 60) zu wünschen übrig, ebenso wie die Entwicklung der wissensintensiven Dienstleistung (Rang 57).

Mittlerweile biete die Stadt wie das Ruhrgebiet im Allgemeinen gute Voraussetzungen für neues Wachstum, stellt der wissenschaftliche Leiter der Studie, IW-Consult-Experte Hanno Kempermann, fest.

Unter dem Strich ist Dortmund vor allem als Arbeitsort attraktiver geworden. Der Phoenix-See als Leuchtturmprojekt zieht hochqualifizierte Arbeitskräfte an. Zudem ist die Beschäftigungsquote von Frauen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen.

Wohnungspreise sind ein Pluspunkt

Ein Pluspunkt für Dortmund sind auch die niedrigen Wohnungspreise, in einer Mietwohnung zahlt man im Schnitt 7,60 Euro pro Quadratmeter. In München sind es mehr als 17 Euro.

Beim Niveau-Ranking liegen München, Ingolstadt und Stuttgart vorn, beim Dynamik-Ranking München, Berlin und Heilbronn.

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