
© Hans Blossey
Dortmund ist wieder unter den Schlusslichtern – und dann noch einen Platz zurückgefallen
Neues Städteranking
Städterankings sorgen bei der Stadtspitze meist für wenig Freude, da Dortmund meist nicht gut abschneidet. Nun gibt es eine weitere Hitliste, in der die Stadt zu den Schlusslichtern zählt.
Städterankings werden von der Stadtspitze meist gar nicht mehr kommentiert. Zu wenig substanziell erscheint oft die Grundlage für diese Hitlisten, bei denen Dortmund selten im oberen Drittel landet. Jetzt liegt der neueste Vergleich der 30 größten Städte Deutschlands vor, zusammengestellt vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) und der Privatbank Berenberg. Er wird im Rathaus keine Jubelstürme entfachen.
In dem Vergleich geht es um die Wettbewerbsfähigkeit unter den Städten. Untersucht wird die Veränderung ihrer ökonomischen Leistungsfähigkeit, die zukünftige demografische Entwicklung sowie wesentliche Standortfaktoren wie Bildung, Innovation, Internationalität und Erreichbarkeit.
Darin belegt Dortmund auch zwei Jahre nach der letzten Ausgabe dieses Rankings noch immer einen der untersten Ränge: Platz 25 und damit einen Rang niedriger als 2017. Hinter Dortmund landen nur noch Bielefeld, Gelsenkirchen, Bochum und Duisburg.
An Dynamik bei Erwerbstätigkeit eingebüßt
Die Autoren der Studie bescheinigen Dortmund nur ein geringes prozentuales Einwohnerwachstum. Auch bei der Erwerbstätigkeit habe Dortmund an Dynamik eingebüßt. Während die Erwerbstätigkeit in 27 Städten angestiegen ist, ging sie in Dortmund leicht (-0,3 Prozent) zurück.
In Dortmund wurde erst im letzten Jahr mit Freude registriert, dass die Arbeitslosenzahl erstmals wieder zumindest zeitweise auf unter 10 Prozent gesunken war. Doch laut Ranking ist die Zahl der Erwerbstätigen im Gegensatz zu fast allen anderen Städten gesunken. Damit drehten die positiven Entwicklungen der Jahre 2010 bis 2013 (+2,5 Prozent) laut Ranking mit kräftigen Einbußen von -2,8 Prozentpunkten deutlich ins Minus.
Bei Produktivität unter bundesdeutschem Durchschnitt
Auch bei der Produktivität liege Dortmund hinter anderen Städten zurück. Der bundesdeutsche Durchschnitt von 72.048 Euro je Erwerbstätigen werde in Dortmund unterschritten. Immerhin bleibt Dortmund jung – wie alle 30 größten Städte. Sie werden in den nächsten Jahren bei der unter 20-jährigen Bevölkerung hinzugewinnen.
Doch es gibt einen Trost: Insgesamt haben die Autoren der Studie festgestellt, „dass sich die Abstände zwischen der Spitze des Feldes und dem Schlusslicht gegenüber dem letzten Ranking verringert haben“.
Spitzenreiter ist Berlin und hat damit München abgelöst. Auf dem letzten Platz landete Gelsenkirchen – hinter Bochum.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
