Hundewelpe "Sweety" soll von Kindern aus Derne als Fußball missbraucht worden sein. © Arche 90
Tierquälerei
Hundewelpe soll als Fußball missbraucht worden sein – Behörden sind alarmiert
Mehrere Kinder aus Dortmund sollen einen Hundewelpen als Fußball missbraucht haben. Eine Tierschützerin der Arche 90 behauptet, die beschuldigte Familie habe schon mehrfach Tiere gequält.
„Manchmal können wir kaum glauben, welche Meldungen bei uns eingehen“, schreibt die Dortmunder Tierschutzorganisation Arche 90 auf ihrer Internetseite. Wie zunächst die Bild berichtete, habe sich eine Dortmunderin bei Arche90 gemeldet, weil Kinder mit einem Hundewelpen Fußball gespielt haben sollen.
„Mehrere Kinder haben den Welpen ‚Sweety’ vom einen zum anderen gekickt“, sagt Gabi Bayer, Einsatzfahrerin und Sprecherin von Arche 90, auf Anfrage unserer Redaktion. Selber beobachtet habe sie den Vorfall nicht. Sie ordnet die Anwohnerin, die sich wegen des Vorfalls meldete, aber als „glaubwürdig“ ein. Sie habe sich schon häufiger gemeldet.
Welpe an den Hinterbeinen durch die Wohnung geschliffen
Nach dem Anruf Anfang Dezember habe sich ein Einsatz-Team auf den Weg zur beschuldigten Familie nach Dortmund-Derne gemacht. Als die Mutter der beschuldigten Kinder die Tür öffnete, habe Bayer gesehen, wie ein Kleinkind den Welpen an den Hinterbeinen durch die Wohnung schleifte. Die Mutter übergab den Welpen an die Tíerschützer.
Die Familie sei in der Vergangenheit schon mal wegen Tierquälerei aufgefallen: „Einmal hat das Kind der selben Familie ein Kaninchen aus dem zweiten Stock in den Nachbarsgarten geworfen“, sagt Gabi Bayer auf Anfrage. Deswegen habe sie nun das Jugendamt informiert.
Ein erstes Röntgenbild von „Sweety“ habe „Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule“ gezeigt, „vermutlich verursacht durch die Tritte der Kinder“, wie Arche 90 auf ihrer Internetseite schreibt. Außerdem sei der Hund so stark von Würmern befallen, „dass ich sie ihm aus dem After ziehen musste“, so Bayer.
Seit Monaten mehr Tierquälerei in Dortmund
Sobald „Sweety“ entwurmt sei, werde er in eine Narkose versetzt, um seine Verletzungen besser zu untersuchen. Das Alter des Hundes schätzt Bayer auf acht bis zwölf Wochen. Er erhole sich nun im Körbchen eines anderen Hundes.
"Sweety" erholt sich nun im Körbchen eines anderen Hundes. © Arche 90
„Seit ungefähr drei bis vier Monaten erreichen uns immer mehr Anrufe wegen Tierquälerei“, meint Gabi Bayer. Der Missbrauch von Tieren wie „Sweety“ sei kein Einzelfall. „Oft werden Hunde ausgesetzt“, ergänzt sie, aber auch Katzen seien verstärkt von Gewalt betroffen in den vergangenen Monaten.
Neben dem Jugendamt weiß nun auch die Dortmunder Polizei von der mutmaßlichen Tierquälerei des Hundewelpen. Sprecherin Dana Seketa sagt auf Anfrage unserer Redaktion, die Polizei würde den Vorfall nun prüfen. Würden sich die Vorwürfe bewahrheiten, handele es sich um einen „groben Verstoß gegen das Tierschutzgesetz“.
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