Völlig abgemagert: Tierschützer retten Hündin Cika in letzter Minute

© Arche 90

Völlig abgemagert: Tierschützer retten Hündin Cika in letzter Minute

rnTierquälerei

Sie guckt trübe aus halbtoten Augen und ist total abgemagert. Wohl nur knapp rettete die Dortmunder Tierschutzorganisation Arche 90 die Hündin Cika vor dem Tod. Das sagt ihr Besitzer dazu.

Dortmund

, 29.05.2020, 08:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Aktualisierung:

Leider hat die Hündin Chika ihre Tortur nicht überlebt. Sie starb wenige Tage nachdem die Tierschützer von Arche 90 sie in einer Wohnung total abgemagert aufgefunden hatten an Multiorganversagen.

So berichteten wir ursprünglich:

Es war ein Nachbar, der die Tierschützer von Arche 90 auf ein dramatisches Hundeelend aufmerksam machte. Was er beobachtete, ließ schon Schlimmes erahnen.

Sabine Keller aus dem Vorstand der Tierschutzorganisation sagt: „Ein Anwohner hat uns auf unserem Info-Telefon mitgeteilt, dass auf seinen Balkon Tierkot und Urin tropfe. Daraufhin sind wir sofort aktiv geworden und haben in der darüber liegenden Wohnung eine Hündin entdeckt, die nur noch Haut und Knochen war.“

Zunächst, so erzählt Gabi Beyer von Arche 90, habe der Besitzer die Retter nicht in die Wohnung lassen wollen. „Erst als wir ankündigten, den Fall dem Veterinäramt zu melden, ließ er uns rein.“

Unter eine Wärmelampe und an einen Dauertropf

Die achtjährige Mischlingshündin Cika wurde sofort aus der Wohnung in Kirchlinde in eine Tierklinik gebracht. Als sie dort gewogen wurde, stellte sich heraus, dass sie nur 24 Kilogramm wog – also nur die Hälfte ihres Normalgewichts.

„Das arme Tier war zu schwach zum Laufen. Die Mischlingshündin kam unter eine Wärmelampe und an einen Dauertropf. Inzwischen hat sie wieder Temperatur, wird stündlich gefüttert und erhält ein Medikament, damit sie das Futter nicht wieder erbricht. Über den Berg ist sie noch nicht“, sagte Sabine Keller am Donnerstagnachmittag.

Die abgemagerte Hündin Cika kam in der Tierklinik sofort an einen Tropf. Ihre Behandlung wird noch Wochen dauern.

Die abgemagerte Hündin Cika kam in der Tierklinik sofort an einen Tropf. Ihre Behandlung wird noch Wochen dauern. © Arche 90

Wer tut einem Tier so etwas an? Und warum? „Wir wissen vom Besitzer nur, dass er gesagt hat, er hätte kein Geld mehr“, sagt Sabine Keller. Zum Glück habe er Arche 90 die Hündin auch sofort überlassen, sodass man sich nun ganz um die Behandlung von Cika kümmern könne. „Dennoch haben wir“, so Sabine Keller, “beim Veterinäramt und bei der Polizei Anzeige wegen Tierquälerei erstattet.“

Jetzt lesen

Die Tierschützerin erlebt mit ihrer Organisation in Dortmund derzeit täglich Fälle, in denen Hundehalter oder Besitzer anderer Tiere, sich überfordert fühlen. „Bis zu dreimal am Tag rufen Leute bei uns an, die Hilfe suchen. Überwiegend sagen sie, dass sie kein Geld mehr für das Futter haben oder eine Tierarztbehandlung anstehe, die man nicht bezahlen könne“, so Sabine Keller.

Dringender Appell: Bitte rechtzeitig melden!

Sie appelliert dringend an alle Tierhalter: „Wer sein Tier nicht mehr artgerecht halten oder gut genug versorgen kann, sollte sich rechtzeitig melden. Es gibt viele Hilfsangebote. Zu so einem schockierenden Fall wie bei Chika muss es nicht und darf es nicht kommen.“

Die Tierschützer von Arche 90 sind erreichbar unter Tel. (0231) 87 53 97. Unter der Nummer wird Beratung angeboten. Die Organisation bittet für ihre Arbeit auch um Spenden und sucht aktuell auch Pflegestellen für Hunde, Katzen und Kleintiere. Weitere Infos unter: www.arche90.de

Schlagworte: