Das Schicksal der alten Rohrleitungsbrücke auf Phoenix-West in Dortmund-Hörde wird aktuell stark diskutiert. Die Schäden, die die Rohrleitung in Mitleidenschaft ziehen, sind groß – so groß, dass sich offenbar nur noch ein Abriss lohnt. Wir haben gefragt, welche Meinung unsere Leserinnen und Leser zu diesem Thema haben.
Raum für Neues
Nur etwa 25 Prozent unserer Leserschaft sind der Meinung, dass der Abriss auch seine positiven Seiten hat. So könne die Rohrleitung Platz für etwas Neues machen. „Ich sehe auch eine Chance für etwas Neues“, schreibt beispielsweise Jean-Antoine J. in unserer Umfrage. „Leider wird es lange dauern, bis etwas Neues entsteht. Es wird viele Meinungen geben, was dort entstehen soll, dann wird die Umsetzung durch die vielen Genehmigungen und Vorschriften verzögert. Ganz zu schweigen von den fehlenden Geldmitteln.“
Tom W. findet unterdessen, dass es ohnehin nicht die Rohrleitung sei, die dem Platz auf Phoenix-West seinen Charme gebe: „Der Charakter des Ortes kann doch auch mit etwas Neuem der Alte bleiben. Und den Ort nicht zu nutzen, wäre auch zu schade.“
Die Rohrleitungsbrücke wird von vielen als ein Teil Dortmunds angesehen, doch nicht alle können dem zustimmen. „Die Rohrleitung hat mit Denkmalschutz nichts zu tun“, schreibt Frank T. „Sie steht für Gesundheitsbeeinträchtigung, Dunkelheit und Dreck in Hörde. Es sollten stattdessen besser zeitgerechte Ideen umgesetzt werden, die insbesondere für junge Leute und Familien attraktiv und zukunftsweisend sind!“
Nur wenige unserer Leserinnen und Leser sind der Diskussion gegenüber neutral eingestellt, wie zum Beispiel Tom T., der schreibt: „Schwierig. Der Platz liegt schon ewig brach. Was sollte denn da nun plötzlich durch den Abriss der Rohre schönes entstehen? Das angrenzende Gebäude hätte ja auch schon eine neue Nutzung haben können. Städtebaulich umsäumt von drei Seiten durch Verkehr.“
Mehrheit ist gegen Abriss
Mit einer Mehrheit von 69 Prozent stimmten die meisten Leser jedoch gegen den Abriss der Rohrleitung. „Industriekultur, Dortmunds Geschichte, ein Teil davon verschwindet“, fasst Leserin Lara K. die Meinung der Abstimmenden gut zusammen. Die Rohrleitung von Phoenix-West gehöre zu dem Platz. Igor G. schreibt: „Ist ein altes Denkmal, was zum Hochofen einfach dazugehört.“
Peter H. ist der Ansicht, dass die Stadt Dortmund die Möglichkeiten einer Restaurierung nicht ausreichend in Betracht ziehe. „Das Denkmal sollte erhalten bleiben! Eine Restaurierung wäre sicher möglich. Der Skywalk war eine Attraktion für Dortmund. Diese Stadt kennt nur die Abrissbirne vom Alten Rathaus bis zur Gegenwart.“
Es finden sich in den Antworten unserer Umfragen außerdem einige Leserinnen und Leser, die sich bereiterklären würden, finanziell einen Teil für eine Restaurierung beizutragen. „Ich denke, mit einer Spendenaktion, wo jeder vielleicht fünf bis zehn Euro spendet, könnte der Stadt mal wieder gezeigt werden, wie gut der Zusammenhalt der Dortmunder ist und die Wertschätzung gegenüber den geschichtlichen Wegpunkten der einzelnen Stadtteile“, schreibt Raphael R..
In einer anderen Antwort schreibt er: „Es werden 20 Millionen in die IGA investiert, aber eine halbe Million für eine geschichtliche Landmarke ist nicht drin? Das Lanstroper Ei wird doch auch saniert. Seit 2020 wird zugeschaut, wie es zerfällt, statt zu handeln. Das sind die Parallelen zur Tull-Villa. Echt schade. Ich würde spenden!“