Dortmund bleibt hilfsbereit: Nachdem Mitte Februar schon die erste Hilfslieferung in das syrische Erdbebengebiet verschickt wurde, machen sich nun neue Konvois auf dem Weg in Krisen- und Kriegsgebiete - die Stadt liefert Betten, tragbare Stromerzeuger und sogar ausgediente Feuerwehr-Autos in die Türkei, nach Syrien und in die neue ukrainische Partnerstadt.
Oberbürgermeister Thomas Westphal kündigte fünf weitere Transporte an. Angesichts des des verheerenden Erdbebens in der Türkei und Syrien mit mehr als 50.000 Opfern und des fortdauernden Angriffskriegs gegen die Ukraine "sehen wir uns dort in der humanitären Verpflichtung", sagte Westphal.
Zwei Fahrzeuge in die Ukraine
Unter den Hilfsgütern befinden sich auch sechs Fahrzeuge mit Drehleiter mit Rettungskorb der Dortmunder Feuerwehr. Die Autos seien "alt, aber funktionsfähig", betont Westphal. Zwei werden in die Türkei, zwei nach Syrien und zwei nach Schytomyr in der Ukraine gehen. Mit dieser 270.000-Einwohner-Stadt hat Dortmund seit Februar eine „Solidaritätspartnerschaft“
Die Autos machen sich auf eigener Achse auf den Weg quer durch Europa - bis zur Partnerstadt nahe der belarussischen Grenze sind es 1700 Kilometer. Städtische Mitarbeiter begleiten die Autos, bis sie den Partnerorganisationen übergeben werden können - im Fall Schytomyr ist das für die kommende Woche in der polnischen Grenzstadt Chelm geplant.
Mit auf die Reise gehen weitere Fahrzeuge des kommunalen Fuhrparks, Betten, Matratzen und Zeltheizungen. Westphal erinnerte an die Bilder frierender Erdeben-Opfer, die bei minus 17 Grad in Zelten untergebracht wurden. „Und in Syrien haben die Menschen noch nicht mal Zelte."
Die Hilfsgüter stammen aus Beständen des Sozialamts, Liegenschaftsamts und des Beschaffungszentrums. Sie werden entweder gar nicht mehr benötigt oder dienen keinem aktuellen Zweck. Dennoch nutzt die Stadt diese Aktion auch, um die eigenen Bestände aufzufüllen.
"Wir brauchen auch Betten"
So hat der Verwaltungsvorstand beschlossen, „weiteres Material zuzukaufen, weil unsere Bestände am Ende angekommen sind“, so Westphal. Die Stadt brauche ja auch Betten und Matratzen für unsere eigenen Unterkünfte - weil Menschen, die beispielsweise zu uns aus der Ukraine oder Syrien flüchten, versorgt werden müssen.
Die Fahrzeuge von Stadt und Feuerwehr sehen derzeit noch mit einem Restbuchwert in der Bilanz. Über die Kosten der humanitäre Hilfe soll am 23. März der Stadtrat entscheiden.
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