
© Felix Guth (Archiv)
Große Aktion: Polizei und Ordnungsamt kontrollierten Kneipen in Dortmund
Am Freitagabend
Viele Kneipen und Kiosks in Dortmund bekamen am Freitagabend Besuch von Polizei und Ordnungsamt. Bei der Kontroll-Aktion ging es nicht nur um die Corona-Maßnahmen in der Gastronomie.
Ein kleiner Schock war es schon, als vor dem „Miners“ im Kreuzviertel am Freitagabend (12.11.) plötzlich ein Großaufgebot an Polizei und Ordnungsamts-Mitarbeitern vorfuhr.
„Der Neue Graben war voller Blaulicht“, sagt „Pille“ Bergmann, dem der Pub gehört, rund ein Dutzend Polizisten und vier Ordnungsamts-Mitarbeiter hätten gegen halb elf vor dem Miners gestanden.
Der erste Schreck legte sich aber bei ihm und seinen Kunden, als klar wurde, dass es den Ordnungskräften nur um eine Routine-Kontrolle ging. Alle Gäste mussten ihren Impfnachweis und den Personalausweis vorzeigen, auch Bergmann selbst musste sich ausweisen. Verstöße habe es keine gegeben, so Bergmann, das Ordnungsamt habe nichts zu beanstanden gehabt: „Bei uns waren alle Gäste vollständig geimpft.“
Große Aktion von Stadt und Polizei in Dortmund
Bergmann und seine Kneipe waren nicht die einzigen, die am Freitagabend Besuch von Ordnungsamt und Polizei bekamen. „Es handelte sich um eine gemeinsame Maßnahme von Stadt und Polizei“, erklärt die Polizei Dortmund auf Nachfrage. Im gesamten Innenstadt-Bereich habe man Kiosks und Schankwirtschaften kontrolliert. Dabei ging es nicht nur um die Corona-Schutzmaßnahmen, sondern auch um Themen wie Jugendschutz.
Wie viele Betriebe kontrolliert wurden, konnte man bei der Polizei nicht sagen, es seien jedoch 291 Personen kontrolliert worden. Dabei habe die Polizei eine Strafanzeige gestellt, acht Verwarnungen und 15 Platzverweise gefertigt. Auch zwei Verstöße gegen die Maskenpflicht habe man registriert. Zum Inhalt der Anzeige oder der Verwarnungen konnte die Polizei nichts sagen.
Zu welchem Ergebnis das Ordnungsamt bei seinen Kontrollen, unter anderem der 3G-Nachweise in der Gastronomie kam, war am Samstag (13.11.) nicht bei der Stadt Dortmund herauszufinden.
„Du fühlst dich wie ein Schwerverbrecher“
„Pille“ Bergmann vom Miners begrüßt die Kontrollen der Stadt, wunderte sich jedoch über das große Polizeiaufgebot bei den Kontrollen. „Im ersten Moment fühlst du dich da wie ein Schwerverbrecher.“
Mehr als irritiert war er auch, dass es offenbar zuvor eine Beschwerde beim Ordnungsamt über ihn gegeben habe. Jemand habe behauptet, er würde die 3G-Kontrollen nicht korrekt durchführen. „Die Beschwerde war lächerlich“, sagt er. Von wem sie kam, weiß er nicht.
„Aber ich nehme das wirklich ernst“, erklärt Bergmann. „Für unsere Sicherheit und damit die Kunden sich bei uns auch sicher fühlen.“ Dabei seien die Kontrollen ein Riesenaufwand. „Das ist echt anstrengend“, berichtet er. „Das führt immer wieder auch zu Diskussionen mit den Gästen.“
In Lippstadt aufgewachsen, zum Studieren nach Hessen ausgeflogen, seit 2018 zurück in der (erweiterten) Heimat bei den Ruhr Nachrichten.
