Viele neue Baustellen in Dortmunder Innenstadt-Quartieren Auch wichtige Verkehrsachse betroffen

DEW startet neue Fernwärme-Baustellen - Straßen und Wohnquartiere betroffen
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Dortmunds Energieversorger DEW21 hat sich bereits durch die City und Teile der Nordstadt gebuddelt. Jetzt rückt das Projekt Fernwärme-Ausbau in Richtung Südwesten vor. Ab der letzten Septemberwoche werden Teile des Union-Viertels und des Kreuzviertels zur Baustelle - und das für rund eineinhalb Jahre.

Der Ausbau des Fernwärme-Netzes, das in der City weitgehend abgeschlossen ist, geht hier in eine neue Phase. Rund 40 Millionen Euro investiert DEW21, um möglichst viele Wohnquartiere in der westlichen Innenstadt ebenfalls mit klimafreundlicher Fernwärme zu versorgen. Bevor das heiße Wasser, befeuert mit Abwärme der Deutschen Gasrusswerke in Lindenhorst, fließen kann, müssen aber erst einmal die dazu nötigen Leitungen in die Erde.

Rund 2,5 Kilometer lang ist die neue Haupttrasse, die DEW21 durch Union- und Kreuzviertel ziehen will. Und das ist mit vielen Baustellen verbunden.

Der Anfang wird ab dem 25. September in der Lange Straße und an der Lindemannstraße gemacht. In der Lange Straße geht es von der Kreuzung mit Stern- und Kuithanstraße in Richtung City, wo man in Höhe Westpark an das schon bestehende Fernwärme-Netz anschließen kann. Dazu ist die Lange Straße zunächst im Abschnitt bis Dorstelmann voll gesperrt. Die Buslinie 452 wird umgeleitet.

Ein Bauarbeiter vor einem Halteverbotsschild
Die Halteverbotsschilder stehen schon an der Lange Straße. © Oliver Volmerich

Bis Mitte 2024 geht es dann abschnittsweise weiter in Richtung Osten. Gebaut wird jetzt schon im Bereich Rittershausstraße am Westpark.

Wichtige Verkehrsachse betroffen

Zugleich starten auch Bauarbeiten an der Lindemannstraße zwischen Kreuzstraße beziehungsweise Stübbenstraße und Wittekindstraße. Auf der wichtigen Verkehrsachse kann der Autoverkehr in beiden Richtungen einspurig an der Baustelle vorbeifließen. Staus dürften aber zu Stoßzeiten nicht ausbleiben.

Anfang Oktober beginnt dann ein dritter Abschnitt. Er führt von der Kuithanstraße über die Sonnenstraße bis in die Studtstraße, kündigt Projektleiter Marcel Wegener an. Von dort führt der Weg der Trasse dann durch die Wohnquartiere in Richtung Süden bis zur Kreuzstraße. Bei DEW21 laufen die drei Teilprojekte unter den Titeln Unionviertel, Tremonia-Nord und Tremonia-Süd.

Bei der Bauplanung gibt es für DEW21 dabei zwei wichtige Einschränkungen. Wegen der Schwertransporte des Thyssenkrupp Rothe Erde-Werks können nicht Lange Straße und Kreuzstraße gleichzeitig gesperrt werden, erklärt Marcel Wegener. Ein Weg muss immer frei sein.

Und in der Zeit der Fußball-Europameisterschaft im Juni und Juli 2024 ist Bauen in der Lindemannstraße, die ein wichtiger Weg in Richtung Stadion ist, tabu. Die Stadt plant für die Zeit der EURO2024 einen Baustellen-Stopp an zentralen Straßen.

Insgesamt wird sich der Ausbau des Fernwärme-Netzes in den genannten Bereich von Kreuz- und Union-Viertel bis Ende 2025 hinziehen. Immerhin: Mit Verzögerungen etwa durch archäologische Ausgrabungen wie in der City ist hier in der westlichen Innenstadt nicht zu rechnen.

Auf der Hut müssen die Bauarbeiter aber wie überall in Dortmund vor möglichen Blindgängern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs sein.

Weitere Ausbaustufe

Die Baustellen im Union- und Kreuzviertel sind gewissermaßen der erste Schritt für die nächste Ausbaustufe des Fernwärme-Netzes in Dortmund. Übers Kreuzviertel hinaus soll es in Richtung Süden über die Westfalenhalle bis ungefähr Phoenix-West wachsen, in der östlichen Innenstadt von der Märkischen Straße bis in Höhe B1.

Die Kosten für den weiteren Ausbau des Fernwärme-Netzes bezifferte DEW-Technik-Vorstand Peter Flosbach jüngst mit rund 1,5 Milliarden Euro. Es wird also noch viele Baustellen geben.

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