Klinik-Sprecherin erklärt

Nach Wall-Landung: Warum gibt es keinen Helikopter-Landeplatz im Klinikviertel?

Regelmäßig landen Rettungshelikopter auf dem Wall, weil weder das Klinikum-Mitte noch das Johannes-Hospital einen Landeplatz haben. Einst beantragte eine der Kliniken einen. Warum bekam sie ihn nicht?

Dortmund

, 29.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Mehrmals im Jahr kommt es rund um das Klinikum-Mitte und das Johannes-Hospital (Joho) im Dortmunder Klinikviertel zu spektakulären Szenen: Dann sperren Polizei und Feuerwehr Straßen, auf denen dann Rettungshubschrauber landen - zuletzt am 19. September an der Wall-Kreuzung am Opernhaus.

Wie kann es sein, dass die beiden größten Krankenhäuser Dortmunds keinen eigenen Helikopter-Landeplatz haben? Dieses Fehlen kritisierte Holger Hoven, erfahrener Pilot des in Lünen stationierten Rettungs-Helis Christoph 8, im Gespräch mit unserer Redaktion: „Eigentlich ist das eine Frechheit.“

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Tatsächlich wollte das Joho diesen Mangel vor einigen Jahren beheben. Dortmunds zweitgrößtes Krankenhaus habe damals beantragt, eine Hubschrauber-Landestelle in seinem Innenhof einrichten zu dürfen - jedoch ohne Erfolg, wie die Stadt auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte: „Das Gelände im Innenhofbereich des Johannes-Hospitals ist aus luftrechtlicher Sicht ungeeignet.“

Das Gelände habe die Anforderungen an einen Hubschrauber-Landeplatz insbesondere „hinsichtlich der Hindernisfreiheit“ nicht erfüllt, urteilte die Bezirksregierung Arnsberg - eine Bewertung, der sich laut Stadt auch das Luftfahrt-Bundesamt angeschlossen habe.

Das Fazit der Stadt: „Aus luftrechtlicher Sicht wäre allenfalls die Errichtung einer Hubschrauberlandestelle auf dem Gebäudedach denkbar gewesen“. Doch da habe das Joho abgewinkt: Das sei „aus statischer Sicht [...] nicht darstellbar“ gewesen.

Das bestätigt auch das Krankenhaus auf Anfrage unserer Redaktion. Darüber hinaus äußert sich das Joho nur sehr zurückhaltend zu dem Thema. Eine Einschätzung, ob ein solcher Landeplatz aus medizinischer Sicht wünschenswert wäre, ließ das Krankenhaus auch auf mehrfache Nachfrage unserer Redaktion unbeantwortet.

Bei einem anderen Aspekt ist das Joho jedoch sehr deutlich: Der Neubau eines Landeplatzes kommt für es nicht in Frage. Er würde laut Klinik-Sprecherin Gudula Strötzel „für uns solch enorm hohe Kosten (zweistelliger Millionenbetrag) bedeuten, die finanziell nicht darstellbar sind“.

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Die zu erwartenden Kosten ständen laut Strötzel auch in keinem Verhältnis zu dem Nutzen eines solchen Landeplatzes: Pro Jahr werden lediglich drei bis vier Patienten per Helikopter zum Joho geflogen. Damit liegt sie auf der Linie von Marc Raschke, ihrem Sprecher-Kollegen beim Klinikum Dortmund, der von einer vergleichbaren Zahl an Fällen für sein Krankenhaus berichtet: „Es lohnt sich nicht für die paar Fälle, die wir pro Jahr haben.“

Eine Argumentation, die Christoph-8-Piloten Holger Hoven nicht überzeugen dürfte. Wenn eine der beiden Kliniken einen Landeplatz hätten, würden sie auch häufiger angeflogen werden, sagt er.

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