Eintrittskarten für die sechs Spiele der Fußball-EM 2024 im BVB-Stadion sind heiß begehrt. Normalsterbliche müssen sich bewerben und hoffen, dass ihnen eine Kaufoption zugelost wird. Der Bewerbungszeitraum hatte am 3. Oktober 2023 begonnen. Das gilt für alle Partien des Turniers.
Für die Spiele im BVB-Stadion stellt die UEFA der Stadt Dortmund ein Kontingent von Freikarten zur Verfügung: 20 VIP-Tickets für jedes Spiel sowie jeweils 20 Tickets der Kategorie 1 für die vier Gruppenspiele und jeweils 30 Tickets (Kategorie 1) für die beiden Spiele der K.O.-Runde. Das geht aus einer Beschlussvorlage der Stadtverwaltung für die politischen Gremien hervor. Zur Kategorie 1 zählen die Plätze auf der Haupttribüne und der Gegengeraden.
Vorgaben der UEFA
Die VIP-Tickets sind den Vorgaben der UEFA zufolge nur „den höchsten offiziellen Vertretern und entsprechend hochrangigen Gästen“ der Stadt Dortmund vorbehalten. Die Verwaltung stellt klar, dass diese Tickets ausschließlich zur Repräsentation der Stadt durch Oberbürgermeister Thomas Westphal und dessen Vertreterinnen und Vertreter genutzt werden.
Westphal darf auch Gäste einladen - allerdings längst nicht jeden oder jede. Sondern nur Menschen, die nach den politischen oder diplomatischen Gepflogenheiten bei Veranstaltungen wie einer EM für eine angemessene Repräsentation einzuladen sind, wie die Stadtverwaltung in der Vorlage schreibt. Dazu zählen etwa Vertreter von Regierungen oder der EU. Man werde der UEFA nicht mehr VIP-Tickets abnehmen als benötigt werden, heißt es weiter.
Aber was geschieht mit den Freitickets für die Plätze der Kategorie 1? Laut UEFA liegt es im Ermessen der Stadt, wie viele Tickets sie aus dem Kontingent haben möchte. Doch die Stadt hat entschieden, auf diese Freikarten komplett zu verzichten.
Zur Begründung heißt es, dass sich die Plätze aufgrund der Sitzanordnung im Stadion und Trennung vom VIP-Bereich nicht für die Repräsentation der Stadt Dortmund eignen. Und außerdem habe man dafür die VIP-Tickets.
Die Option, die Freikarten an städtische Mitarbeiter oder Mitglieder politischer Gremien zu vergeben, kommt für die Stadtverwaltung nicht infrage. Das sei „nicht sozial adäquat“. Zudem widerspreche dies innerstädtischen Compliance-Regeln und könne gegebenenfalls sogar strafbar sein.
700 Tickets mit Vorkaufsrecht
Neben den Freikarten gibt es auch Kaufkarten für die EM-Spiele in Dortmund, auf die die Stadt zugreifen kann. Für jedes Spiel sind das 700 Tickets. Sie können an sogenannte lokale Förderer mit Kooperationsverträgen gehen, die bei der Gestaltung des Turniers helfen. Auch städtische Mitarbeiter und Vertreter der Stadt können sie bekommen.
Die Stadt will für die Kaufkarten ein Verfahren nutzen, bei dem sie nicht selbst Eigentümerin der Tickets wird. Stattdessen sollen Codes versendet werden, mit denen Personen die Eintrittskarten zum regulären Verkaufspreis kaufen können. Tickets, die nicht an die lokalen Förderer gehen, sollen verlost werden.

Einen Teil der Kauftickets möchte die Stadt Dortmund für die Teilnehmer eines Jugendaustausches mit den Partnerstädten reservieren, der während der EM in Dortmund stattfindet - als „besonderes Dortmunder Erlebnis“, wie es heißt.
Deshalb sollen für die Spieltage am 25.6.2024 und am 29.6.2024 jeweils 60 Berechtigungen zum Kauf von Tickets für die Teilnehmer des Jugendaustausches zur Verfügung gestellt werden. Wer für diese Tickets aufkommt, geht aus der Vorlage nicht hervor.
Der Rat der Stadt soll am 8. November über die Verwendung von Frei- und Kauftickets für die Dortmunder EM-Spiele entscheiden.
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