Dortmund bekommt neue Bolzplätze Gesponsert von Norbert Dickel und anderen Golf spielenden Fußballern

Dortmund bekommt neue Bolzplätze: Gesponsert von Norbert Dickel und anderen Fußballern
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„Wir glauben, dass die Sozialisierung der Kinder auf dem Spielplatz, auf dem Bolzplatz stattfindet.“ Norbert „Nobby“ Dickel ist Vorsitzender des Vereins „Gofus“ - die Abkürzung steht für „Golf spielende Fußballprofis“ und setzt sich im wesentlichen aus Ex-Profis zusammen.

Das Ziel, das Präsident Dickel und seine Mitstreiter seit 2006 anstreben: Kinder und Jugendliche sollen Spiel- und Bolzplätze bekommen, „damit wir sie von den Computern wegbekommen“, unterstreicht Dickel. Deshalb saß der BVB-Stadionsprecher in dieser Woche zusammen mit Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal bei einer Pressekonferenz.

261 Plätze in ganz Deutschland

Die beiden unterzeichneten einen gemeinsamen Vertrag - eine Vereinbarung über die Kooperation: Die Ex-Profis und ein weiterer Sponsor steuern Geld bei, die Stadt Dortmund gibt ebenfalls etwas und kümmert sich in der Folge um die Pflege der Plätze.

Im Beisein von Norbert "Nobby" Dickel (l.) und Sponsor Tido Park (hinten) unterzeichnete Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal die Kooperationsvereinbarung.
Im Beisein von Norbert „Nobby“ Dickel (l.) und Sponsor Tido Park (hinten) unterzeichnete Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal die Kooperationsvereinbarung. © Althoff

Deutschlandweit hat Gofus bisher 261 Spiel- und Bolzplätze geschaffen. In Dortmund finanzierte der Verein bisher den Kunstrasenplatz auf dem Kinderspielplatz Müllerstraße in Huckarde sowie neue Geräte und einen neuen Anstrich für den Spielplatz Brunnenstraße in der Nordstadt. Doch weitere sollen folgen.

Mindestens ein Projekt pro Jahr

Die Idee für das konkrete Engagement in Dortmund sei gar nicht von ihm gekommen, obwohl er sich ja mittlerweile „als Kind dieser Stadt“ sehe, so Dickel. Nein, den Anstoß hätten Dr. Tido Park und seine deutschlandweit agierende Wirtschaftsstrafrechts-Kanzlei gegeben.

„Fünf Jahre lang stellen wir jährlich einen Betrag zur Verfügung“, erläutert Park. Gofus gebe dasselbe, die Stadt Dortmund „verdoppelt das dann sozusagen“. Daraus wolle man mindestens ein Projekt pro Jahr angehen.

Spielplatz? „Das macht Krach!“

Wie hoch der Betrag genau ist, sagen weder Park noch Dickel. Der Ex-Profi deutet aber an, normalerweise gebe man 10.000 bis 20.000 Euro pro Platz - wobei: „Ein Spielplatz kann 30.000 Euro kosten, aber auch 500.000 Euro.“ Je nach Größe, nach Anzahl und Beschaffenheit der Spielgeräte eben.

Aber - und hier wird Dickel ärgerlich: „Wenn Sie glauben, Sie können mit einem Koffer voll Geld losgehen und sagen, Sie wollen jetzt einen Spielplatz bauen – das können Sie vergessen! Wissen Sie, was Sie als Antwort kriegen? ‚Das macht Krach!‘ So weit sind wir inzwischen.“

An bestehenden Standorten

Es sei „unfassbar schwer“, neue Bolz- oder Spielplätze zu bauen. Die langen Genehmigungsverfahren, die Widerstände der Nachbarschaft - das torpediere das Projekt. Deshalb beschreite man lieber einen anderen Weg.

„Es ist einfacher dahinzugehen, wo schon Spielplätze sind“, verdeutlicht Dickel. Da seien die Hürden nicht so hoch. Dann könne man schneller loslegen und bauen -und die Kinder und Jugendlichen könnten schneller dort kicken.

Zu den Mitgliedern im Verein „Golf spielenden Fußballprofis“ gehören unter anderem Ex-Profis wie Stefan Reuter, Uwe Bein, Kalle Riedle, Thomas Helmer, Andy Möller, Marco Bode, Sebastian Kehl, Roman Weidenfeller oder Olaf Thon, aber auch Trainer wie Michael Skibbe, Hansi Flick, Andreas Köpke oder Peter Neururer, Manager wie Oliver Bierhoff, Jörg Schmadtke, Klaus Allofs oder Michael Zorc und auch einige aktive Fußballer wie Thomas Müller und Mats Hummels.

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