Zu wenige neue Wohnungen Aber Dortmund sticht bei einem Wert positiv hervor

Zu wenige neue Wohnungen: Dortmund sticht bei einem Wert hervor
Lesezeit

Die Zahl der Baugenehmigungen ging von 2023 auf 2024 erneut zurück. Die jetzt vom statistischen Landesamt IT.NRW veröffentlichten Werte sind ein Indikator dafür, dass der Wohnungsmarkt weiterhin nicht wächst.

Das wäre eigentlich dringend erforderlich. In Dortmund fehlen aktuell nach Berechnungen der Stadtverwaltung 3580 Wohnungen. Der Bedarf könnte bis 2045 auf über 25.000 Wohnungen steigen.

Baukrise hält schon länger an

Wegen hoher Zinsen, steigender Materialkosten und bürokratischen Anforderungen befindet sich die Zahl der Baugenehmigungen nach zwischenzeitlichem Aufwind seit 2022 insgesamt auch in Dortmund deutlich im Rückgang.

Die Lage in den Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen entspricht insgesamt dem Negativtrend (minus 3 Prozent auf 25.493 Baugenehmigungen insgesamt). Wohnneubauten wurden dabei um rund 55 Prozent seltener auf den Weg gebracht als im Vorjahr.

Dortmund sticht bei einem Wert heraus – und zwar auf den ersten Blick positiv. Die Genehmigungsquote (genehmigte Wohnungen je 10.000 Einwohner) lag hier 2024 bei 28,8 und damit über dem Landesdurchschnitt (22.3). Gegenüber dem Vorjahr stieg sie damit um knapp 4 Punkte.

Zu den Fakten gehört auch: 2022 hatte die Genehmigungsquote in Dortmund noch bei 44 Prozent gelegen.

Dortmund im Ruhrgebiet vorne

Mit der aktuellen Quote liegt Dortmund teils deutlich vor den meisten anderen Ruhrgebietsstädten. Essen kommt etwa nur auf 11,7, Bochum auf 17.

Gelsenkirchen (6,6) liegt am Ende der NRW-Skala, nur noch untertroffen von Oberhausen. Die höchsten Genehmigungsquoten wiesen die Städte Münster (46,5) und Düsseldorf (43,2) sowie der Kreis Paderborn (38,8) auf.

Die tatsächlichen Zahlen hinter der Quote belegen: In Dortmund wurden insgesamt 245 Baugenehmigungen für die Errichtung neuer Wohngebäude erteilt. Dies verteilt sich laut IT.NRW auf 152 Einfamilienhäuser, 17 Zweifamilienhäuser und 76 Mehrfamilienhäuser.

Insgesamt wurden inklusive neuer Wohnungen in bestehenden Gebäuden 1716 neue Genehmigungen erteilt. Zumindest gegenüber 2023 bedeutet das einen leichten Aufwärtstrend.

Ein Luftbild vom Areal an der Hamburger Straße in Dortmund.
Ein älteres Luftbild vom Areal an der Hamburger Straße, wo ein großes Neubaugebiet entstanden ist. © Hans Blossey

Tausende Wohnungen fehlen

Die Genehmigung ist der letzte Schritt vor dem Bau. Die Zahlen geben also einen Hinweis darauf, wie viele Wohnungen in den nächsten Jahren neu bezogen werden könnten.

Was die Zahl der fertiggestellten Wohnungen angeht, musste die Stadt nach aktuellsten Statistiken 2023 gegenüber 2022 einen deutlichen Rückgang verzeichnen.

Die Zahl der neu gebauten Wohnungen ging um 35 Prozent zurück. Die Stadt Dortmund hat sich selbst das Ziel von 2000 neuen Wohnungen pro Jahr gesetzt.

Wo in Schwerte aktuell Wohnraum entsteht: An einer Adresse gibt es nun doch Mietwohnungen