
© Dieter Menne (A)
Studie: Dortmunder Flughafen sorgt für Millionen-Effekte in der Region
Flugverkehr
Nachdem zuletzt Umweltinstitutionen herbe Kritik am Dortmunder Flughafen übten, gibt eine Studie dem Airport jetzt gute Noten. Untersucht wurden Effekte für die Wirtschaft in der Region.
Mit Freude hat der Aufsichtsrat der Flughafen Dortmund GmbH am Freitag (4.9.) eine Studie zu den „Regionalwirtschaftlichen Effekten des Flughafens Dortmund“ zur Kenntnis genommen. Die Studie wurde vom Institut für Verkehrswissenschaft Münster erstellt.
Untersucht wurden unter anderem Beschäftigungs- und Einkommenseffekte auf Grundlage der Daten des Jahres 2018.
Zusammenfassend erklärte Gernot Sieg, der Leiter der Studie, den Aufsichtsratsmitgliedern: „Der Flughafen Dortmund sichert viele Arbeitsplätze und ist mit den von ihm ausgehenden Einkommens- und Wertschöpfungseffekten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Flughafenregion. Die Bedeutung des Flughafens für die Wirtschaft in der Region und in Dortmund habe sich im Vergleich zu 2005 nochmal signifikant erhöht.“
Getragen werde diese Entwicklung, so Gernot Sieg, vor allem durch ein starkes Passagierwachstum. 2005 nutzten 1.742.891 Fluggäste den Airport. 2018 waren es mit 2,28 Millionen Passagieren rund 30 Prozent mehr. Und im Jahr 2019 stieg die Passagierzahl sogar auf 2,72 Millionen.
Dortmund Airport schafft Einkommenseffekt von 137 Millionen Euro
Im Jahr 2018, so die Studie, waren 6.550 Erwerbstätige vom Flughafen Dortmund abhängig. 3.665 Erwerbstätige davon arbeiteten in der Flughafenregion selbst. Durch die Erwerbstätigen werde eine Bruttowertschöpfung in Höhe vom 501,4 Millionen Euro erwirtschaftet, heißt es.
Der Einkommenseffekt der Beschäftigten betrage 224 Millionen Euro, wovon 137 Millionen Euro in die Flughafenregion fließen würden. Außerdem spüle der Dortmunder Airport 60 Millionen Euro jährlich in die öffentlichen Haushalte. „Diese Einnahmen werden durch Lohn-, Gewerbe-, Körperschafts- und Luftverkehrsteuer generiert“, so Gernot Sieg.
Allerdings: „Die positiven Effekte werden durch die Einschränkungen des Luftverkehrs, die wir gerade beobachten, stark reduziert“, sagte der Wissenschaftler auch. „Mit einer Normalisierung des Luftverkehrs jedoch“, so Gernot Sieg, „ist davon auszugehen, dass die positiven Effekte wieder erreicht und dann sogar ausgeweitet werden könnten.“

Flughafen-Chef Udo Mager sieht sich durch die Studie bestätigt: „Es fließt in die öffentlichen Kassen wesentlich mehr Geld zurück als der Flughafen an Ausgleichszahlungen erhält.“ © Hans Juergen Landes
Für Udo Mager, den Geschäftsführer des Dortmund Airport, stand nach den Ausführungen fest: „Die nach wissenschaftlicher Methodik ermittelten Daten entziehen den Kritikern der Flughafen-Finanzierung die Argumentationsgrundlage.“
Kritik an Flughafen: 386 Millionen Euro Verluste
Der Flughafen-Chef erklärte weiter: „Unabhängig davon, dass wir aus heutiger Sicht trotz der Corona-Pandemie das ausgeglichene EU-Betriebsergebnis im Jahr 2023 erreicht haben werden, fließt in die öffentlichen Kassen wesentlich mehr Geld zurück als der Flughafen an Ausgleichszahlungen erhält.“
Im August hatte eine Studie von BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) für Aufsehen gesorgt, die dem Regionalflughafen in Wickede attestierte, dass er „keinen relevanten Beitrag zur Anbindung der Region“ leiste.
Die Studie hatte nicht nur die Klimabilanz kritisiert, sondern auch die Subventionen ins Visier genommen. Von 1998 bis 2020, heißt es da, hätten die Dortmunder Stadtwerke (DSW21), die 74 Prozent am Flughafen halten, Verluste von 386 Millionen Euro ausgleichen müssen. Rechne man indirekte Zuschüsse wie die Übernahme von Pensionslasten, Kapital- und Grundstückseinlagen hinzu, seien es rund 500 Millionen Euro.
Nach mehreren Stationen in Redaktionen rund um Dortmund bin ich seit dem 1. Juni 2015 in der Stadtredaktion Dortmund tätig. Als gebürtigem Dortmunder liegt mir die Stadt am Herzen. Hier interessieren mich nicht nur der Fußball, sondern auch die Kultur und die Wirtschaft. Seit dem 1. April 2020 arbeite ich in der Stadtredaktion als Wirtschaftsredakteur. In meiner Freizeit treibe ich gern Sport: Laufen, Mountainbike-Fahren, Tischtennis, Badminton. Außerdem bin ich Jazz-Fan, höre aber gerne auch Rockmusik (Springsteen, Clapton, Santana etc.).
