Pleiten, Pech und Pannen Dokom21 kündigt Gunter Müller (73) nach 30 Jahren den Vertrag

Pleiten, Pech und Pannen: Dokom21 kündigt nach 30 Jahren den Vertrag
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Ein wenig verständnislos blickt Gunter Müller (73) auf den Berg von Dokumenten, der vor ihm liegt. Seit Mitte der 90er-Jahre ist der 73-Jährige Dokom21-Kunde. Jetzt plötzlich nicht mehr.

Denn das Dortmunder Kommunikationsunternehmen hat dem langjährigen Kunden gekündigt. Der Festnetzanschluss war plötzlich stumm. „Ich habe zwar ein Handy, aber ich nutze das Festnetz nach wie vor für meine beruflichen Zwecke und werde auch noch häufig über das Festnetz angerufen.“

Rechnungen nicht bezahlt?

Der Grund für die „Abschaltung“ laut Dokom21: Gunter Müller hätte acht Rechnungen nicht bezahlt und auf Mahnungen nicht reagiert. „Ich habe nichts bekommen“, sagt der 73-Jährige. Das Geld sei ohnehin immer automatisch abgebucht worden – vom Konto seines Arbeitgebers in Aplerbeck, wo Gunter Müller nach wie vor aushilfsweise arbeitet.

Es sei immer alles glattgelaufen mit ihm und der Dokom21, so Müller. Bis zum November 2022: Da gab es wichtige Vertragsinformationen von der Dokom21. Es ging dabei um eine Produktumstellung. Aus „Dokom21 kompakt“ wurde „Dokom21, unser Spartarif“. „Wenn Sie keine weiteren Wünsche oder Fragen haben, brauchen Sie nichts weiter zu unternehmen“, so steht es schwarz auf weiß in dem Schreiben. Gunter Müller tat genau das.

Vor sieben Jahren umgezogen

Was dann passierte, kann man durchaus als Pleiten, Pech und Pannen bezeichnen. Jenny Deppe, Pressesprecherin der Dokom, umschrieb es später so: „Leider sind hier tatsächlich einige unglückliche Umstände zusammengekommen.“ Doch was war passiert? Gunter Müller wohnt seit 2016 an der Aplerbecker Straße, zuvor hatte er an der Weißen Ewald Straße gewohnt. Das Problem, obwohl schon sieben Jahre alt, war, dass die neue Adresse offenbar nicht im System von Dokom21 hinterlegt war.

Ein Fehler, der auch Gunter Müller gar nicht aufgefallen war. Denn die Rechnungen gab es online. Die falsche Adresse stand zwar oben links auf dem Anschreiben, aber: „Ich habe es nicht gesehen. Da bin ich auch ein bisschen schuld.“ Zum Thema Mahnungen sagt Jenny Deppe: „Der Kunde hat die alte Adresse auf dem Briefkopf aber offenbar nicht wahrgenommen und uns nicht auf den Fehler hingewiesen. Das hatte zur Folge, dass die Mahnung an seine alte Adresse ging, wir aber nichts von der Unzustellbarkeit wussten.“

Kündigung von Dokom21

Nachdem er die Kündigung erhalten hatte, wandte sich Gunter Müller an Dokom21. „Ich habe alle Rechnungen bezahlt. Das waren die Rechnungen von März bis Oktober.“ Die Dokom21 teilte ihm daraufhin zunächst mit: Die Kündigung sei rechtens und der alte Vertrag könne nicht mehr aktiviert werden. Bei der Dokom21 war man dann aber doch zu einem Gespräch bereit.

„Zwischenzeitlich hat es Gespräche zwischen dem Herrn und dem Kundenservice gegeben. Der Herr möchte gerne Kunde bleiben und wir haben es geschafft, dass er seine alten Rufnummern wiederbekommen hat, obwohl der Anschluss bereits gekündigt war“, erklärt Jenny Deppe.

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