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Pilotprojekt mit Solarstrom: Mehrfamilienhäuser versorgen sich selbst
Dogewo und DEW
Der Strom kommt demnächst direkt vom eigenen Hausdach: Dogewo und DEW21 starten ein Pilotprojekt für „grünen Mieterstrom“ am Hombruchsfeld.
In Renninghausen an der Straße „Am Hombruchsfeld“ soll künftig der Strom für drei Mehrfamilienhäuser vom Dach direkt in die Wohnungen fließen. Hier bereitet das Wohnungsunternehmen Dogewo21 mit der Dortmunder Energie und Wasser GmbH (DEW21) ein Pilotprojekt für grünen Mieterstrom vor.
Die Häuser Am Hombruchsfeld 43 bis 47 werden derzeit energetisch modernisiert und um ein Geschoss aufgestockt, sodass zusätzlich sechs neue Wohnungen entstehen.
Auf den neuen Pultdächern werden Photovoltaikmodule installiert, die aus Sonnenkraft Strom herstellen. Dieser ökologisch produzierte Strom wird dann für die neu installierten Luft-Wärmepumpen genutzt, die jetzt, anstelle von Gasthermen, umweltschonend die Heizungs- und Warmwasserversorgung der Häuser übernehmen.
Strom geht an die Hausbewohner
Der auf dem Dach produzierte Solarstrom kann auch direkt an die Bewohner weitergegeben werden. Die Versorgung ist nach Auskunft von Dogewo und DEW rund um die Uhr gesichert: Bei wenig Sonne werde der Solarstrom durch Strom aus dem Netz ergänzt – bei viel Sonne könne überschüssiger Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden.

Hier an der Ecke Hombruchsfeld/Zillestraße werden derzeit die Häuser saniert und sollen dann zum Vorzeigeprojekt in Sachen „grüne Energie" werden. © Britta Linnhoff
Die Mieter profitierten gleich doppelt, sagen Dogewo und DEW: Einerseits leisteten sie mit dem Solarstrom vom Dach einen Beitrag zur Klimaneutralität – und andererseits seine die Kosten für den so produzierten Ökostrom geringer. Denn der werde nach den gesetzlichen Vorgaben um zehn Prozent unter dem üblichen Grundversorgungstarif liegen. Grund hierfür: Der vor Ort produzierte und genutzte Strom benötigt kein öffentliches Netz und somit entfallen die sonst fälligen Konzessionsabgaben und Netzentgelte.
Ziel: Klimaneutral bis 2045
Dogewo hat sich nach eigenem Bekunden noch viel vorgenommen: Man wolle die Energieeffizienz im Bestand steigern, um diesen entsprechend der Vorgaben bis 2045 klimaneutral zu machen. Dafür hat man nun die Dächer der 2.500 Dogewo-Häuser in den Blick genommen und wurde Am Hombruchsfeld fündig in Sachen Pilotprojekt.
„Wir haben die Dächer – DEW21 die Erfahrung als Energieversorger. Zusammen verfügen wir über das notwendige technische und energetische Know-How“, erklärt Wiltrud Grünebaum, Abteilungsleiterin für Sonderprojekte bei der Wohnungsgesellschaft.
„Dieses Pilotprojekt hat für uns einen besonderen Stellenwert. Wir können hier weitere Erfahrungen sammeln und so den Grundstein für zukünftige Produkte in diesem Bereich legen. Unser Ziel ist es, in Zukunft allen Kunden der Wohnungswirtschaft ein Mieterstromprodukt anbieten zu können“, erklärt Thorsten Theis, Vertriebsleiter Geschäftskunden Wohnungswirtschaft bei DEW21.
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