Besonderheit in neuem Dortmunder Imbiss Suar Gülen lässt flüssigen Käse auf den Döner fließen

Neuer Imbiss an der B235: Bei Suar Gülen gibt es Döner mit Käsesauce
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Wohl kaum ein Ladenlokal im Dortmunder Westen hatte so lange schon Werbung hängen, ohne dass es bezogen worden ist: Bereits im Frühjahr 2022 verkündeten große Buchstaben an der Provinzialstraße 91 in Lütgendortmund, dass in den Räumen bald eine Pizzeria eröffnen würde. Alper Günes wollte sie betreiben, seiner Familie gehört die Immobilie.

Der damals 24-Jährige hatte sich viel vorgenommen: Er wollte die Pizza anders backen als die Konkurrenz, kündigte er an. Nämlich: Im Holzofen. Alles andere „schmeckt mir nicht“, sagte er im Juni 2022. Die ersten Pizzen aus dem klassischen Ofen wollte Günes Ende August 2022 verkaufen.

Blick in den Holzofen der neu eröffneten "Holzofen-Pizzeria" in der Provinzialstraße in Lütgendortmund.
Das Ladenlokal hatte bereits einen großen Holzofen eingebaut, den Suar Gülen nun nutzt. © Natascha Jaschinski

Doch es kam anders, ganz anders. Aus der Eröffnung im vergangenen Jahr ist nichts geworden. Zwar stand das Herzstück des Ladens, der Holzofen, fix. Danach aber geriet Günes‘ Projekt ins Stocken. Zunächst waren es Lieferengpässe, die ihn aufhielten. Die in der Türkei bestellten Möbel kamen nicht wie versprochen, erklärte er. Dafür, dass seine Kunden so lange warten mussten, wollte er sie mit einem großen Gewinnspiel zur Laden-Eröffnung entschädigen.

Doch Alper Günes sollte seine Holzofenpizzeria gar nicht mehr eröffnen. „Familiäre Gründe“ hätten ihn letztlich davon abgehalten, erklärt er am Montag (13.11.). Daher habe er schon vor Monaten entschieden, den Laden nicht mehr selbst betreiben zu wollen.

Pizza aus dem Holzofen

Die Suche nach dem Nachfolger sei nicht schwergefallen: Suar Gülen ist ein alter Freund Alper Günes‘. Der 35-Jährige arbeitet seit Jahren in der Gastronomie und hat einen Laden gesucht, mit dem er sich zum ersten Mal selbstständig machen konnte. „Das passte gut“, sagen beide. Dass es dann doch noch etwas dauerte bis zur Eröffnung, hat mit dem Umbau der Provinzialstraße zu tun: Das Ladenlokal liegt mitten in der Baustelle. Eigentlich wollte er erst eröffnen, wenn das Geschäft wieder gut zu erreichen ist, erklärt der Suar Gülen. Das hat nicht geklappt: Zurzeit ist die Straße dort noch eine Einbahnstraße.

Am 11. 11. ging es trotzdem los – gut 14 Monate, nachdem Alper Günes seine Holzofenpizzeria eröffnen wollte. Pizza gibt es auch beim neuen Betreiber – Suar Gülen nutzt den Holzofen. Ein Alleinstellungsmerkmal, wie beide beteuern: Im näheren Umfeld habe niemand eine solche Feuerstelle.

Suar Gülen schiebt nicht nur Pizzen in den Ofen, er backt darin auch Pide und Lahmacun. Alles mit selbstgemachtem Teig, wie er verspricht. Allein das Fladenbrot für den Döner sei gekauft.

Direkt neben dem Ofen steht eine weitere Besonderheit: eine kleine Maschine, wie man sie beim Nacho-Kauf im Kino kennt: Per Knopfdruck liefert sie flüssigen Käse – für die „Cheezy Spezialitäten“ auf Gülens Karte.

Mit Käse und Jalapeños

Döner, Dönerschalen, Lahamcun, Dürüm oder einfach nur Pommes, das alles kann man mit der Käsesauce als Topping bestellen. Und damit neue Döner-Geschmackserlebnisse ausprobieren. Beim „Cheezy Döner Kebap“ bekommt man beispielsweise einen Döner mit Fleisch, Pommes, Käsesauce und Jalapeños.

Auf die Idee mit dem Käse-Döner habe ihn seine „große Familie“ gebracht, sagt Suar Gülen. Verwandte würden das in anderen Städten bereits anbieten. Gülen: „Das ist Trend.“ Er selbst allerdings habe nicht so einen hippen Geschmack: „Ich bin eher für Fleisch pur.“

Die "Holzofenpizzeria", in der es jetzt auch Döner gibt, liegt mitten in der Baustelle auf der Provinzialstraße in Lütgendortmund nahe Stadtgrenze Bochum
Noch liegt der Imbiss mitten in der Baustelle auf der Provinzialstraße. Auch die schwierige Lage hatte die Eröffnung verzögert. © Natascha Jaschinski

Ob der Dortmunder Westen auf Käse steht, könne er noch nicht abschätzen, sagt der 35-Jährige und lacht. Denn in den ersten Eröffnungstagen hätten die meisten schlicht den klassischen Döner bestellt. Kein Wunder – wurde dieser zum Spitzen-Preis angeboten: Am 11.11. kostete er einen Euro, am 12.11. zwei Euro.

„Sehr zufrieden“ sei er mit der Eröffnung, sagt Gülen. Er schätzt, dass rund 1000 Leute da waren und etwa 700 Döner über die Theke gingen. Wer das Angebot verpasst hat, hat noch bis Ende des Monats die Chance auf ein Döner-Schnäppchen. Bis zum 29.11. kostet ein Döner drei, ein Döner-Teller sechs Euro. Der Imbiss öffnet immer um 11 Uhr, sonntags um 12. Er schließt um 23 Uhr, freitags und samstags um Mitternacht.

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