Diskussion um Radspur auf Dortmunds Wall Weniger Autos auf dem Ring? Das kann funktionieren!

Weniger Autos auf dem Ring? Das kann funktionieren!
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Weniger Autos auf dem Ring? Das kann funktionieren!

Dortmunds Wall war früher eine Mauer. Die Dortmunder waren mächtig stolz auf sie. Sie bewahrte die Stadt in der großen Fehde 1388/9 vor der Einnahme und verhalf Dortmund zu dem Ruf, uneinnehmbar zu sein - „so fast as Düörpm“ („So fest wie Dortmund“) eben.

Heute ist der Wall eine mehrspurige Ringstraße. Er bringt Autofahrer schnell an jede Ecke der City. Er ist der Traum der autogerechten Stadt. Nur ist dieser Traum mittlerweile über 60 Jahre alt: Er stammt aus den Wirtschaftswunder-1950ern.

Der Job des Walls war früher, die Stadt von der Außenwelt abzutrennen. Und wenn man nicht mit dem Auto unterwegs ist, tut er das immer noch. Er ist ein urbaner Nicht-Ort, eine abgasreiche Durchgangsstation, an der man sich nicht gerne aufhält. Das ist nicht mehr zeitgemäß.

Promenade statt Ringstraße

„Aber der Auto-Wall ist überlebenswichtig“, rufen die Händler der City. Beschneide man ihn, blieben die Kunden weg. Daher seien die Pläne, Autospuren zu Radspuren zu machen, der Tod für eine lebendige Innenstadt.

Ich glaube hingegen, dass ein Umbau richtig wäre - und zwar nicht nur aus Klima-Gesichtspunkten, sondern auch aus Sicht der Stadtentwicklung. Vielleicht lohnt ja ein Blick nach Norden, nach Münster. Dort gibt es einen blühenden City-Handel - und das nicht trotz, sondern auch wegen des alten Walls. Der ist nämlich keine Straße, sondern eine grüne Flanier-Promenade.

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