
Die Stadt Dortmund will Energie sparen – auch bei der Straßenbeleuchtung. (Archivbild) © BARZ fotografie service
Dimmbare LED-Straßenbeleuchtung: Stadt will Austausch beschleunigen
Energiekrise
Überall wird momentan Energie gespart, die Straßenbeleuchtung aber bleibt an. Doch auch hier gibt es Einsparmöglichkeiten. Was die Stadt schon tut und was sie noch tun will.
Eine Vielzahl von Energiesparregeln wurde wegen der derzeitigen Energiekrise beschlossen. Viele der vom Bund verabschiedeten Einschränkungen machen sich in Dortmund bereits bemerkbar.
So werden öffentliche Gebäude und Denkmäler nicht mehr aus rein ästhetischen Gründen beleuchtet und Geschäfte müssen nachts ihre Leuchtreklame abschalten. Auch bei der Straßenbeleuchtung will die Stadt Dortmund Energie sparen.
Stadt rüstet auf LED um
Bereits seit 2017 rüstet sie dafür ihre Straßenbeleuchtung auf smarte, dimmbare LEDs um. Sie sollen nur die Hälfte der Energie der herkömmlichen Leuchten verbrauchen. Seit 2017 seien mehr als 22.000 Straßenleuchten in Dortmund erneuert worden, teilte Stadtsprecherin Alexandra Schürmann auf Anfrage mit. Sie sollen energiesparend und individuell steuerbar sein.
Die bereits in Betrieb gesetzten LED-Leuchten seien so programmiert, dass der Lichtstrom zu den verkehrsarmen Zeiten zwischen 22 und 5 um die Hälfte reduziert sei. Aufgrund der aktuellen Energiemangellage wurde diese Nachtabsenkung ausgeweitet. Nun wird die Strahlkraft von 21.30 bis 5.30 Uhr reduziert.
Verkehrssicherheit
Einfluss auf die Verkehrssicherheit habe das aber nicht. Tatsächlich muss gar nicht jede Straße nachts beleuchtet werden. Die Verkehrssicherungspflicht schreibt lediglich vor, Gefahrenstellen nachts zu beleuchten. Das berücksichtige die Stadt auch bei der Festlegung der für die Nachtabsenkung vorgesehenen Orte. So seien Kreuzungen der Hauptverkehrsstraßen von der Nachtabsenkung grundsätzlich ausgeschlossen, so Schürmann.
Nicht nur die Nachtabsenkung, sondern vor allem die neuen, teilweise schon in Betrieb genommenen LED-Leuchten können Energie einsparen. Die 22.000 installierten smarten Leuchten stellen etwa 43 Prozent der Straßenbeleuchtung in Dortmund, so die Stadt. Und man beabsichtigt weiter auszutauschen.
Stadt will Austausch beschleunigen
Geplant sei, dass bis 2024 insgesamt 30.500 Lichtpunkte im gesamten Stadtgebiet auf die smarten und energiesparenden LEDs umzurüsten. Dabei priorisiert werden Leuchtköpfe, die älter als 30 Jahre, und Stahlmasten, die älter als 60 Jahre sind.
Das soll aber noch schneller gehen. Aktuell würden wegen der Energiemangellage die politischen Beschlüsse gefasst, um die Erneuerung in den kommenden zwei Jahren deutlich zu beschleunigen, teilt die Stadt mit. 2023 und 2024 sollen jeweils 6000 konventionelle Leuchten gegen die LEDs ausgetauscht werden.
Gelinge dies, würde der Anteil der LED-Leuchten in zwei Jahren rund 80 Prozent der Straßenlaternen betragen. Damit lasse sich viel Energie sparen: „Der Gesamtenergieverbrauch der Straßenbeleuchtung würde so auf 48 Prozent der Energiemenge sinken, die zu Beginn der Erneuerungsmaßnahmen benötigt wurde“, so Stadtsprecherin Alexandra Schürmann.
2002 in Bochum geboren, aufgewachsen in Dortmund, BVB-Fan. Seit dem Abitur 2020 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Immer auf der Suche nach guten Geschichten am Puls der Stadt.
