Das Restaurant „Garten-Stuben“ hat noch geschlossen, als Dirk Lagemann den Reporter in den Räumlichkeiten am Breierspfad begrüßt. Im Mai 2023 hat der 61-Jährige die Gaststätte übernommen, die direkt am Gartenverein Wilhelm Hansmann liegt. Eine sehr ruhige Gegend mit freundlichen Nachbarn, guter Verkehrsanbindung und vielen Stammgästen, die Lagemann in die neue Gaststätte gefolgt sind.
Gute Lage, aber kein Koch
Eigentlich eine gute Ausgangslage, aber zufrieden ist Lagemann nicht. Seit fast zwei Monaten ist der Gastronom auf der Suche nach einer zweiten Person für die Küche der Garten-Stuben. Leider bisher ohne Erfolg. Aktuell beschäftigt er einen Koch und eine Küchenhilfe - was viel zu wenig ist. Neben dem à la carte Geschäft sind besonders die Großveranstaltungen das Problem.
„Eigentlich ist das Arbeitspensum so nicht zu schaffen“, erzählt Lagemann. Zu den „Garten-Stuben“ gehören auch eine Außen-Terrasse und ein Saal mit mehr als 120 Sitzplätzen. Hier kann Lagemanns Team nur kaltes Buffet anbieten, was mit erheblichen Vorbereitungszeiten verbunden ist. „Bis jetzt ist zum Glück alles gut gegangen, aber das ist kein Dauerzustand“, stellt der 61-Jährige klar.
Die erste Maßnahme war die Verkleinerung der Speisekarte. So haben die „Garten-Stuben“ beispielsweise dieses Jahr auf den Verkauf von Spargel-Gerichten verzichtet. „Es ging einfach nicht. Es fehlte einfach an Leuten, die das richtig vorbereiten können. Leider ist das Verarbeiten auch alles andere als leicht und erfordert Übung“, berichtet der Restaurantbesitzer.
Leider haben die bisherigen Ausschreibungen nicht viel gebracht. Laut Lagemann war bisher niemand Passendes dabei. „Es bewerben sich schon viele, besonders Männer. Denen fehlt aber jede Vorbildung, teilweise gibt es große Sprachbarrieren“, sagt Lagemann. Aber auch das hätte man probiert, als die Probleme in der Küche immer größer wurden. Das Ergebnis war aber weder für ihn noch für den Koch akzeptabel.

Inserat bisher erfolglos
Mitte Juli erneuerte Dirk Lagemann seine Online-Ausschreibung, diesmal nicht nur für den Koch-Job, sondern auch für Küchenhilfen. Er wirkt ratlos. Aushilfen würden zwar helfen, aber natürlich sind die zeitlich stark limitiert. „Vor der Einführung des Bürgergeldes waren das meistens alleinerziehende Frauen“, sagt Lagemann. Für die hat sich der Job aber nicht gelohnt, weil das Einkommen mit anderen Sozialleistungen verrechnet wurde. Heute liegt es eher an den Arbeitszeiten. Die liegen in einer Küche leider oft abends.
Neben den Arbeitszeiten gibt es für Aushilfen auch ein ganz praktisches Problem. Aushilfen arbeiten nur bis 520 Euro, sagt Lagemann. Das wären bei 12 Euro Mindestlohn etwa 42 Stunden im Monat. Das ist weit weg von der Arbeitsrealität in der Küche. „Das ist ja schon in einer Woche erreicht!“, berichtet der Restaurantbetreiber.
Lagemann betont, dass er mehr als den Mindestlohn zahle - „muss ich aber auch, wenn ich Leute bekommen will“, sagt der Gastronom. Als weiteren Grund für den Personalmangel sieht er auch den Zeitgeist. „Viele finden solche Schichten heute nicht mehr zeitgemäß“, sagt der 61-Jährige. Er glaubt, dass er mit diesem Problem als Gastronom nicht alleine dastehe. „Das Problem haben gerade viele“, sagt Lagemann.
Um die Küche zu entlasten, hat Lagemann nun auch die Ruhetage erhöht. Das Restaurant hatte bisher nur montags geschlossen - neuerdings aber auch dienstags. Sonst sind die dringend benötigten Wochenendstunden gefährdet.
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