Für sich ganz allein etwas zu tun, ist wichtig, wenn der Lagerkoller droht.

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Ein Dortmunder Psychiater gibt wichtige Tipps gegen einen möglichen Corona-Koller

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Das Coronavirus bestimmt unseren Alltag mit nicht absehbaren Folgen. Diese Situation kann Schwermut, Angst oder gar Panik auslösen. Doch es gibt Strategien, sich davor zu schützen.

Dortmund

, 29.03.2020, 09:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Gegen das Virus ist der einzelne machtlos. Aber jeder kann etwas dafür tun, die Krise leichter zu bewältigen. Denn es gibt Strategien, die Zeit der schlechten Nachrichten und Angst zu überstehen und Alleinsein oder ungewohntes Aufeinanderhocken zuhause besser zu verkraften.

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Dabei helfen ein paar Tipps, die Psychiater Hans Joachim Thimm, Oberarzt an der Dortmunder LWL-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, zusammengestellt hat.

Er sagt, in Krisenzeiten seien Regeln besonders wichtig.

Hans Joachim Thimm ist Oberarzt an der Dortmunder LWL-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin.

Hans Joachim Thimm ist Oberarzt an der Dortmunder LWL-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin. © LWL

Das sind die Tipps des Experten:

  • Beschäftigen Sie sich nur ein Mal am Tag mit den aktuellen Corona-Nachrichten und den neuen Fallzahlen - mehr nicht. Vertrauen Sie dabei auf seriöse Medien.
  • Ritualisieren Sie Ihren Alltag, auch wenn Sie zuhause sind. Das bedeutet, zu festgelegten Zeiten bestimmte Dinge zu tun: aufstehen, frühstücken, fahrradfahren, Schreibtischarbeit oder ähnliches.
  • Geben Sie Ihrem Tag Struktur. Manchmal kann ein Stundenplan hilfreich sein.
  • Setzen Sie sich Ziele. Das können Kleinigkeiten sein, wie etwas zu reparieren, ein Regal aufzuräumen oder den Schrank auszumisten.
  • Seien Sie nicht passiv.
  • Schaffen Sie sich Freiräume und Freizeit, um etwas für sich alleine zu tun. Das ist auch wichtig gegen den Lagerkoller. Menschen, die mit ihrem Partner oder der Familie plötzlich aufeinander hocken, brauchen Zeiten, in denen sie nur für sich etwas tun, und wenn es schweigen ist. Das ist nicht unhöflich
  • Freiräume sollten am besten geplant werden, genauso wie die gemeinsamen Unternehmungen.
  • Halten Sie Kontakte aufrecht – wahren Sie also nicht „social distance“ (sozialen Abstand) wie es fälschlicherweise häufig heißt, sondern „physical distance“, also körperliche Distanz.
    Der Plausch von Balkon zu Balkon, von Terrasse zu Terrasse ist weiterhin möglich und sorgt für inneren Ausgleich. Auch das tägliche Telefonat mit Freunden und Familie ist möglich und tut gut.

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