Sauberkeitskampagne in Dortmund
Die Straße als Wohnzimmer: „Cleankeeper“ sollen zur Sauberkeit erziehen
„Littering“ wird das Phänomen genannt, Abfall auf Straßen und Plätzen zu hinterlassen. Entsorger EDG und Stadt Dortmund starten jetzt eine Kampagne dagegen - mit einer ganz klaren Zielgruppe
Stadt und EDG Hand in Hand: OB Thomas Westphal und EDG-Geschäftsführer Bastian Prange werben für die "Cleankeeper"-Aktion. © Oliver Volmerich
Zur Fußball-WM 2006 in Dortmund waren die EDG-Mitarbeiter in Anspielung an den Teamchef der deutschen Nationalmannschaft als „Cleansmänner“ unterwegs.
Jetzt lässt das Entsorgungsunternehmen gemeinsam mit der Stadt Dortmund die „Cleankeeper“ ausschwärmen - als Botschafter einer neuen Sauberkeitskampagne, die vor allem junge Leute in den Blick nimmt.
In der Sprache der Jugend, so die leitende Erkenntnis, sind englische Begriffe tonangebend. Als „Littering“ wird nun das Problem bezeichnet, dass Menschen Müll achtlos in die Umgebung werfen.
Vor allem junge Menschen unter 30 sind nach einer Studie anfällig für die Unsitte, die in allen Großstädten Probleme bereitet. „Und einfach mehr Papierkörbe aufzustellen, hilft da nicht“, ist EDG-Geschäftsführer Bastian Prange überzeugt.
Kampf gegen „Littering“: Auch die mobilen City-Putzer spielen in der neuen Kampagne eine Rolle. © Stephan Schuetze
Deshalb setzen EDG und Stadt dem „Littering“ jetzt das Motto „#KEEPDOCLEAN“ (Nicht nur für über 30-Jährige: Das steht für „Halte Dortmund sauber“) entgegen. Das ist das Schlagwort („Hashtag“) mit dem man über das Internet-Portal www.keepdoclean.de und diverse Social-Media-Kanäle wie Facebook, Instagram und Youtube an das Umweltbewusstsein junger Menschen appellieren will - in der Regel mit kurzen Videoclips, in denen die Cleankeeper eine wichtige Rolle spielen.
Sie sind auch auf den Infoscreens etwa in den U-Bahn-Stationen zu sehen. Dazu kommen eine Plakatkampagne und Aufkleber mit QR-Codes, über die man auf die entsprechenden Kanäle gelenkt wird. Dort soll man dann teilen, liken und kommentieren. „Wir hoffen, dass das dann ein Selbstläufer wird“, sagt Prange.
Folgen für das Sicherheitsgefühl
Die Kampagne zur Stadtsauberkeit hat einen ernsten Hintergrund: Nach einer Untersuchung entstehen in einer Großstadt wie Dortmund durch „Littering“ Kosten von 15,50 Euro pro Einwohner und Jahr.
Für Dortmund wären das insgesamt 9,3 Millionen Euro, die für die Beseitigung von achtlos weggeworfenem Müll aufgebracht werden müssen. Umweltschäden sind dabei noch nicht eingerechnet.
Dazu kommen die optischen und psychologischen Folgen. „Wo eine Stadt nicht sauber ist, wo es vermüllte, dunkle Ecken gibt, stellt sich das Gefühl von Unsicherheit ein“, stellt Oberbürgermeister Thomas Westphal fest.
Deshalb sei Sauberkeit ein zentrales Thema und die Kampagne gegen „Littering“ Teil eines Gesamtkonzepts für mehr Sicherheit in der Stadt. Westphal: „Wir wollen so mehr Sicherheitsgefühl schaffen.“