Friseurmeister Marcel Kamin (51) hat lange Prominenten und solchen, die es werden wollen, auf den Kopf geschaut. Er war der langjährige Friseur bei Deutschland sucht den Superstar. Bei einem Besuch plaudert er auch über die Frisuren der politischen Akteure Dortmunds.
Gerade kippt der Friseurmeister Kaffee nach. Vor ihm liegt ein Smartphone mit Bildern. Mit einem Lächeln zwar, aber sehr konzentriert, schaut sich Marcel Kamin die Bilder der Dortmunder Polit-Promis an. Dabei redet er aber nicht nur über ihre Frisuren. Er erklärt unterschiedliche Stile, macht Randnotizen und geht auf Trends ein.
Vor Kamin liegt nun das Bild von Nadja Lüders. Die SPD-Politikerin ist Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags und die einzige Frau in der Runde. Seit Juni 2018 ist sie die Generalsekretärin der Landes-SPD, auch wenn sie nicht erneut kandidieren will. Kamin ist vollen Lobes. „Schnitt und Farbe sind sehr gut gewählt“, findet der Friseurmeister.
Als Friseur ist es wichtig, erklärt er, dass die Farbe der Haare zum Teint passt. Auch die Berücksichtigung der Kopfform sei sehr wichtig. Hier müssten Schnitt und Form gut zusammenarbeiten, was nicht immer leicht ist. „Gerade in der Corona-Zeit, war genau das ein großes Problem“, erzählt der Frisur Profi. Form und Gesichtszüge würden hinter der Maske so verschwinden, was eine professionelle Beratung sehr schwer erschwert. Lüders‘ Frisur findet er sehr gelungen.
Auch über Dr. Jendrik Suck kann Kamin nichts Schlechtes sagen. Ein paar Kleinigkeiten vielleicht. Die Frisur ist ein gutes Beispiel für die Entwicklung des Zeitgeistes. Vor ein paar Jahren war es beispielsweise sehr unüblich als Anzugträger einen Bart zu tragen. Es galt als ungepflegt und unbeständig. Heute ist ein gepflegter Bart ein Ausdruck von Individualität, erzählt Marcel Kamin.
Kamin gestikuliert beim sprechen mit den Händen, ganz als würde er selbst gerade eine Frisur schneiden. Was er ändern würde? Vielleicht oben etwas kürzer, die Proportionen wieder an die Gesichtsform anpassen. Den Bart ein wenig trimmen. Aber sonst kann auch Dr. Sucks Frisur sich sehen lassen, findet Marcel Kamin.
Der Ex-Bürgermeister des Stadtbezirks Innenstadt-West war lange Jahre ein Schwergewicht in der Dortmunder Politikszene. Dazu gehört natürlich ein Image und Markenzeichen, sagt Marcel Kamin und spricht die gelockte Fuß’sche Haarpracht an. Haare können hier auch Wohlfühlfaktor und Komfortzone sein, stellt der Friseurmeister klar. Haare geben Sicherheit.
„Abschneiden? Auf keinen Fall! Höchstens ein bisschen in Form bringen“, sagt Marcel Kamin. Besonders eine Sache beeindruckt ihn. „Diese Farbe! Toll! Sowas kriegt man chemisch gar nicht hin!“, findet der 51-Jährige. Die Farbe weiß liegt gerade im Trend, auch bei Männern. Der Friseurmeister findet es gut, das Fuß auf das Haarefärben verzichtet hat. „Ein echtes Geschenk, wenn man noch so volles Haar hat.“
Der Dortmunder Oberbürgermeister ist für Marcel Kamin kein Unbekannter. Westphal war vor seinem politischen Aufstieg sogar Kunde des 51-Jährigen. Man kennt und schätzt sich persönlich. Auch über die Frisur gibt es nichts Negatives zu berichten. Westphal trägt eine zeitlose Frisur. „Die hat er schon ewig“, sagt der Friseurmeister.
Der OB legt Wert auf eine akkurate Bekleidung und natürlich Frisur. Einen Bart, wie etwa CDU-Fraktionsleiter Suck, hatte Westphal nie. „Sehr saubere Konturen“, sagt Kamin. Insgesamt sehr gute Arbeit findet der Friseurmeister. „Da würde ich nichts dran machen. Herr Westphal hat seit vielen Jahren ein gutes Gespür für sein Haupthaar“, sagt der 51-Jährige Friseurmeister.
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