DEW21 erhöht Gas- und Strom-Preise trotz Hilfs-Plänen Was bedeutet das für die Kunden?

Höhere Strom- und Gaspreise in Dortmund: Was bedeutet das für Kunden?
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Das Erlassen des Dezemberabschlags für Gaskunden, eine mögliche Strom-, Gas- und Wärmepreisbremse im kommenden Jahr: Die Bundesregierung arbeitet an verschiedenen Maßnahmen, die die Bevölkerung in der Energiekrise finanziell möglichst entlasten sollen.

In Dortmund werden Strom und Gas aber schon bald erst einmal wieder teurer. DEW21 erhöht zum 1. Januar 2023 die Preise. Die Lage auf den Energiemärkten sei weiter angespannt, die Preise für langfristige Beschaffung befinden sich nach wie vor auf hohem Niveau, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Im Vergleich zu 2021 haben sich die Preise am Markt für Erdgas versiebenfacht, im Strom haben sie sich versechsfacht“, heißt es seitens des Unternehmens weiter. Doch wie passen die Preiserhöhungen nun mit den von der Bundesregierung schon ergriffenen beziehungsweise noch geplanten Maßnahmen zusammen?

Maßnahmen für Verbraucher

„Die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung kommen vor allem, damit die Kunden finanziell entlastet werden“, sagt DEW21-Sprecherin Jana-Larissa Marx auf Anfrage. „Für uns als DEW21 steigen die Kosten hingegen trotzdem, weshalb wir die Preise erneut erhöhen müssen.“

Dies sei aus den bereits genannten Gründen der Fall. Für DEW21 würden die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung vor allem bedeuten, dass möglicherweise die Zahlungsausfälle bei den Kunden weniger werden könnten.

Für den Moment gelten für diese aber erst einmal die gestiegenen Preise. Bei Gas sind es dann 18,29 Cent pro Kilowattstunde statt bisher 16,99 Cent. Kommt die Gaspreisbremse, dann wird der Preis für die Kunden jedoch auf 12 Cent gedeckelt.

Motivation zum Energiesparen

Das soll spätestens ab März 2023 gelten, aber nur für 80 Prozent des Vorjahres-Verbrauchs. Dadurch will man die Motivation zum Energiesparen hochhalten. Die Bundesregierung strebt zudem eine rückwirkende Geltung zum 1. Februar an.

Für den Zwischenzeitraum sowie den Verbrauch, der über der 80-Prozent-Schwelle liegt, tragen die Kunden aber dennoch erstmal die vollen Kosten, erklärt Marx.

Strom für die Grundversorgung wird bei DEW21 ebenfalls teurer und von 39,83 Cent auf 43,03 Cent erhöht. Auch hier: Kommt die Strompreisbremse wie geplant, wird der Preis bei 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt – aber auch nur für 80 Prozent des Vorjahres-Verbrauchs. Dafür aber schon voraussichtlich ab Januar 2023. In beiden Fällen würde die Bundesregierung die preisliche Differenz übernehmen.

Gaspreise trotzdem niedriger?

Auf den ersten Blick kurios: Die neuen Gaspreise liegen unter denen, die bei der letzten Preiserhöhung im September angekündigt wurden – und zwar deutlich. Damals verkündete DEW21, dass der Gaspreis auf 21,772 Cent pro Kilowattstunde ansteige.

Doch wieso liegt der neue Preis jetzt bei 18,29 Cent und somit deutlich unter dem zuletzt verkündeten? „Das liegt an der Reduzierung der Umsatzsteuer auf 7 Prozent sowie dem Wegfall der Gasumlage“, erklärt Marx. Diese habe man damals mit einkalkuliert, weil man den Kunden die neuen Preise mehrere Wochen vorher mitteilen müsse.

Weitere Preiserhöhungen in der Zukunft kann die Unternehmenssprecherin weder ausschließen noch bestätigen – in der Pressemitteilung von DEW21 heißt es, dass man vor 2024 nicht mit einer Entspannung des Gasmarktes rechne.

In dem Zusammenhang müsse man auch schauen, wie die Entlastungsmaßnahmen greifen würden, so Marx. Strom- und Gaspreisbremse muss noch final umgesetzt werden.

Infos zu Soforthilfe kommen

Eine „Soforthilfe“ ist hingegen bereits beschlossen - bei ihr übernimmt der Bund den Dezember-Gasabschlag für private Haushalte sowie für kleine und mittlere Unternehmen. Was das für Kunden von DEW21 bedeutet, möchte das Unternehmen bis Anfang nächster Woche mitteilen.

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