Probleme mit der Post: Zum wiederholten Male beschweren sich Bürger im Dortmunder Westen, dass der Postbote nicht jeden Tag kommt.

Probleme mit der Post: Zum wiederholten Male beschweren sich Bürger im Dortmunder Westen, dass der Postbote nicht jeden Tag kommt. © picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa

Leere Briefkästen im Dortmunder Westen – Post: Problem ist nicht gelöst

rnKunden-Ärger

Erneut ärgern sich Bewohner des Dortmunder Westens, dass die Post nicht kommt. Das Unternehmen gibt zu: Der Stadtbezirk ist ungewöhnlich „gebeutelt“. Daher werden bald Flyer verteilt.

Lütgendortmund

, 12.05.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Manch ein Lütgendortmunder musste sich beim Blick in den Briefkasten in den vergangenen Monaten ärgern: Weil dort nichts lag, obwohl er Post erwartet. Immer wieder machten die Betroffenen ihrem Ärger Luft, meldeten sich bei dieser Redaktion oder klagten in sozialen Medien, dass Briefe nicht mehr regelmäßig zugestellt würden. Es betraf einzelne Straßen, quer über den Stadtbezirk verteilt.

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Anfang Mai erst wieder beschwerten sich frustrierte Kunden via Facebook, dass es Post-Probleme gebe. Zum Beispiel in der Westricher Straße oder am Lütgendortmunder Hellweg. Tagelang sollen Briefkästen leer geblieben sein, dann plötzlich seien ungewöhnlich viele Briefe auf einmal eingetrudelt.

Probleme gibt es schon seit Monaten

Schon häufiger hatte diese Redaktion die Deutsche Post zu dem Thema angefragt, immer hieß es: Personelle Engpässe seien schuld. Die gibt Postsprecher Rainer Ernzer auch dieses Mal als Grund an. Er wird aber noch deutlicher: So große Schwierigkeiten gebe es sonst nicht. Lütgendortmund sei „speziell gebeutelt“. Es sei für die Post eine „schwierige Situation“. Und sie halte schon relativ lange an.

Dass zu wenig Personal da ist, habe nichts mit Sparmaßnahmen zu tun. Auch gebe es keine Kündigungen unter den Zustellern. Es sei eine „Verquickung unglücklicher Umstände“: Zu einer hohen Rate an kurzzeitigen Ausfällen kämen auch einige Langzeiterkrankte. „Es ist ein Auf und Ab“, sagt der Sprecher. Kurzzeitig entspanne sich die Lage und man denke, alles habe sich beruhigt – und dann gebe es wieder neue Ausfälle.

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Zusteller sind an der „Belastungsgrenze“

Die Krux dabei: Die Kollegen, die noch im Dienst sind, würden alles geben, um die Personalnot aufzufangen. Sie seien daher an der „Belastungsgrenze“, wodurch sie wiederum auch schneller mal ausfielen. So entsteht ein Teufelskreis. Hinzu komme, dass auch die Sendungsmenge gestiegen sei.

„Leider sind oft dieselben Kunden betroffen“, sagt Ernzer. Das Problem: Schafft ein Zusteller nicht die komplette Tour, bricht er ab – und es gehen die Bewohner am Ende einer Strecke leer aus. Zwar werde am kommenden Tag immer versucht, vor allem dort zuzustellen, wo am Vortag keiner war. „Aber das funktioniert nicht immer 100-prozentig“, gibt der Sprecher zu.

Post sucht nach Verstärkung

Um Ruhe in den Bezirk zu bekommen, geht die Post nun in die Offensive – und sucht gezielt vor Ort nach neuen Mitarbeitern. Bald würden laut Ernzer entsprechende Flyer in die Lütgendortmunder Briefkästen gesteckt. Der Postsprecher wirbt schon mal vorab: Gezahlt werde nach Tarif. Um die 14 Euro die Stunde, 13 Monatsgehälter plus Urlaubsgeld. Allerdings: „Es ist ein anstrengender Job.“

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Man hoffe sehr, neue Zusteller zu finden. Doch selbst, wenn das klappt: Eine Weile werde es dauern, bis sie fit genug für den Einsatz sind. Daher könne er „nicht seriös“ sagen, wann es wieder rund laufe.