Deshalb kontrolliert das Dortmunder Ordnungsamt in so großen Gruppen

© Stephan Schütze

Deshalb kontrolliert das Dortmunder Ordnungsamt in so großen Gruppen

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Warum überwacht das Ordnungsamt die Maskenpflicht in Teams von vier oder mehr Leuten? Diese Frage stellten sich zuletzt viele Dortmunder. Die Stadt gibt eine unerwartete Antwort.

Dortmund

, 15.03.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit mehr als 10 Monaten gilt in NRW eine Maskenpflicht. In Dortmund ist auch in Fußgängerzonen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben. Seit dem letzten Februar-Wochenende gibt es es außerdem eine Erweiterung auf Parks und Ausflugsziele.

Die Einhaltung dieser Regeln überwacht der Kommunale Ordnungsdienst mit Unterstützung der Polizei. Im Stadtbild sind die Kontrolleure präsent.

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Gegenüber dieser Redaktion beschreiben Dortmunder häufiger das Phänomen, dass das Verhältnis zwischen Kontrollierenden und Kontrollierten nicht stimmig sei. Fünf oder mehr Ordnungskräfte ahnden den Verstoß einer einzelnen Person – das wirkt auf manche bedrohlich.

26 zusätzliche Personen für den Streifendienst

Laut Stadtsprecher Maximilian Löchter variiere die konkrete Anzahl der eingesetzten Mitarbeiter lageabhängig, „unter Berücksichtigung des aktuellen Einsatzaufkommens und der tagesaktuell verfügbaren personellen Ressourcen“.

Zuletzt waren 26 zusätzliche Mitarbeitende für den Streifendienst eingestellt worden. Diese werden noch qualifiziert und eingearbeitet. Das führe dazu, dass nicht nur die klassischen „Doppelstreifen“ des Ordnungsamtes, sondern größere Einsatzteams im Stadtgebiet präsent sind.

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Dies könne auch einsatztaktische Gründe haben, so Löchter. Zudem seien zeitweise auch Auszubildende in den Einsatzteams integriert.

Es gebe „vereinzelt Rückmeldungen aus der Bürgerschaft zu den Einsatzteams, wobei das Einschreiten und Sanktionieren als solches und die Durchsetzung der Corona-Regeln gegenüber den Betroffenen im Vordergrund steht“.

So viele Verwarngelder und Anzeigen hat das Ordnungsamt im Februar verteilt

Im Februar wurden nach Angaben der Stadt Dortmund wegen des Verstoßes gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung 632 Verwarnungen ohne Verwarngeld ausgesprochen. In 354 Fällen wurden Verwarngelder erhoben und 387 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen gefertigt.

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Kritik an den Kontrollen äußert der Dortmunder Dirk Leopold. Er kritisiert das Ordnungsamt für ein Verwarngeld in Höhe von 50 Euro, das gegen seine Tochter an der Brückstraße ausgesprochen worden sei.

Seine Tochter habe einen Schluck getrunken, da es ihr nicht gut gegangen sei, berichtet er. Dazu habe sie für einen kurzen Moment die Maske heruntergezogen und sei dann von vier Ordnungsamtsmitarbeitern angesprochen worden.

Leopold zitiert die auf der Homepage der Stadt Dortmund veröffentlichten Regelungen zur Maskenpflicht: „Ein kurzes Absetzen der Maske, um einen Schluck zu trinken, wird toleriert.“

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Andere, männliche und erwachsene, Passanten ohne Maske seien nach Darstellung seiner Tochter nur ermahnt worden. „Das was die Mitarbeiter machen, ist in meinen Augen Willkür“, schreibt Dirk Leopold .