
© Jörg Bauerfeld
Der Phoenix-See friert zu – und in der Idylle droht Lebensgefahr
Kältewelle in Dortmund
Viel fehlt nicht mehr, dann ist der See im Dortmunder Süden komplett von einer Eisschicht bedeckt. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage sagt weiter Frost voraus – doch Gefahr droht.
Es ist so richtig idyllisch im Moment am Phoenix-See in Hörde. Die Wege und Wiesen sind schneebedeckt, der See ist von einer Eisdecke überzogen, die nur noch an einigen Stellen den Blick auf das Wasser zulässt.
So sind rund um die Anlegestellen der Segelboote am Südufer des Sees noch einige offene Flächen. Leichte Risse ziehen sich auch am Ufer entlang. Der Rest wirkt wie eine große, glatte Fläche.

Rund um den See hängen Schilder, die das Betreten der Eisfläche verbieten. © Jörg Bauerfeld
Doch die Ruhe ist auch trügerisch. Denn das Eis könnte unvernünftige Menschen anlocken. Und das Betreten könnte lebensgefährlich sein. Besteht am Rande des Gewässers noch die Möglichkeit, dass das Eis trägt, wird es zur Seemitte hin immer dünner. „Und wenn man dann einbricht, wird es lebensgefährlich“, sagt Philipp Parche, Sprecher der DLRG im Bezirk Dortmund.
Auch die Stadt Dortmund rät dringend vom Betreten des Eises ab. Es ist sogar laut der See-Satzung verboten. An zahlreichen Stellen am Seeufer hängen daher auch Schilder, die noch einmal auf dieses Verbot hinweisen. Also kein Schlindern, kein Schlittschuhlaufen oder Sonstiges.

Eisig kalt ist das Wasser. Bei nur 1,4 Grad hält es ein Mensch nicht lange im Wasser aus. © Jörg Bauerfeld
Und was ist, wenn sich die Menschen doch auf das Eis wagen? „Wir raten grundsätzlich davor ab, auf das Eis zu gehen“, sagt Philipp Parche. Der Zeitraum, in dem die tiefen Minustemperaturen in unseren Breiten herrschten, sei viel zu gering. Das Eis würde einfach nicht die Tragfähigkeit haben.
Das Einbrechen auf dem Eis ist lebensgefährlich
Ein Einbrechen in das Eis sei dann lebensgefährlich. Das liege auch an der Wassertemperatur. Die liegt am Phoenix-See zurzeit bei nur 1,4 Grad. Das könne ein Mensch nicht lange überleben“, so Parche.
Ein weiteres Problem bei so einem Unfall sei auch die dicke Kleidung, die man im Winter trägt. „Die saugt sich schnell voll mit dem kalten Wasser und zieht den Eingebrochenen zusätzlich mit nach unten“, erklärt der DLRG-Sprecher.

Am Ufer gibt es schon eine Eisschicht. Doch die ist trügerisch. © Jörg Bauerfeld
Ganz wichtig sei es, sofort um Hilfe zu rufen und nicht erst lange versuchen, sich selbst aus dem Eisloch zu befreien. Und wenn doch, gibt es diesen Tipp: ganz flach auf das Eis legen und auf den Unterarmen nach vorne robben.
Aber als Erstes gilt: „Wer so einen Unfall sieht, der sollte sofort den Rettungsdienst holen und nicht erst selbst versuchen, den Eingebrochenen zu helfen“, sagt Philipp Parche. „Hier geht es dann um Minuten und wenn die Rettung eine Minute früher da ist, hat man schon etwas gewonnen.“
Denn Rettungsdienst auf jeden Fall informieren
Den Rettungsdienst (112) solle man im Übrigen auf jeden Fall alarmieren. Auch, wenn man sich selbst noch aus dem Wasser retten konnte. Denn dem Körper drohe eine Unterkühlung und auch die kann schnell gefährlich werden, so Parche.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
