
© Uwe Brodersen
Der lange Weg zum Hellweg: Ein Teil Wickedes fühlt sich seit Wochen abgeschnitten
Baustelle Steinbrinkstraße
Zu einem Nadelöhr ist die S-Bahnunterführung der Steinbrinkstraße in Wickede durch Bauarbeiten geworden. Nur in einer Richtung geht es hindurch. So regt sich ein Anwohner auf:
Kleine Veränderungen haben oft große Konsequenzen. Die Arbeiten der Dortmunder Netz GmbH (Donetz) an den Gasversorgungsleitungen in der Steinbrinkstraße sind zwar keine riesige Baumaßnahme, aber sie haben enorme Folgen für den Verkehr. „Die rund 1000 Leute, die hier im Bereich der Steinbrink- und Langschedestraße wohnen, müssen große Umwege fahren, um zum Hellweg zu gelangen“, schimpft Anwohner Peter Koch über die Einbahnstraßenregelung der Baustelle. Autos dürfen derzeit nur noch vom Wickeder Hellweg kommend durch die S-Bahn-Unterführung der Steinbrinkstraße fahren, nicht aber in der Gegenrichtung. Die vorherige, halbseitige Sperrung der Straße im Bereich der Einmündungen Webershohl und Stemmering habe gut funktioniert.
Eine kilometerlange Umleitung
Die Einbahnstraße hingegen zwinge die Anwohner zu einer kilometerlangen Umleitung über den Osterschleppweg und die Zeche-Norm-Straße auf den Hellweg. Noch dazu passiere an der Baustelle seit ungefähr einer Woche nichts, bemängelt der Anwohner. Nach Angaben des Online-Portals der Dortmunder Baustellen dauert die Baustelle der Donetz an der Steinbrinkstraße noch bis zum 11. Oktober.

Kurios wirkt diese Beschilderung auf der Steinbrinkstraße. Es gilt das Verbot der Weiterfahrt. Aber dennoch wird den Verkehrsteilnehmern seltsamerweise Vorrang vor dem Gegenverkehr eingeräumt. Ein echter Schildbürgerstreich. © Uwe Brodersen
Außerdem sei die gegenwärtige Verkehrssituation gefährlich für die Radfahrer, die durch die Unterführung Richtung Hellweg fahren und ganz plötzlich vor den Autofahrern auftauchen würden, so Anwohner Peter Koch. Ohne Baustelle wird der Verkehr durch die Unterführung von Ampeln geregelt.

Hier passt im Moment kein Auto durch. Die S-Bahn-Unterführung der Donnerstraße in Asseln ist zu. Dieser Weg eignet sich also auch nicht für die Wickeder aus dem Bereich Steinbrinkstraße als Strecke zum Hellweg. © Uwe Brodersen
Eine Alternativroute für die geplagten Wickeder über den Briefsweg und die Donnerstraße runter zum Hellweg ist auch nicht möglich, weil die Donnerstraße im Bereich der S-Bahn-Unterführung gesperrt ist. Grund sind auch hier Bauarbeiten der Donetz, die dort eine Gashochdruckleitung erneuert hat.
Donnerstraße ist ab Montag wieder befahrbar
Wie die Donetz auf Anfrage erklärt, wurden die Sanierungsarbeiten in Asseln und Wickede bereits Anfang des Jahres angekündigt. Bis 2022 werden jedes Jahr zusätzlich rund vier Millionen Euro in die Erneuerung der Netze investiert. Auf Donnerstraße, Kahle Hege und der Steinbrinkstraße wurde auf vier Kilometern eine Gashochdruckleitung erneuert. Die Arbeiten im Bereich Kahle Hege - Start ist am 1. Oktober (Dienstag) - und Steinbrinkstraße sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein. „Die Baustelle an der Donnerstraße wird zum 30. September (Montag) abgebaut, die Straße wird im Tagesverlauf wieder plangemäß befahrbar sein“, erklärt Donetz-Pressesprecherin Gabi Dobovisek.
Für die Steinbrinkstraße gibt es eine Umleitung über Osterschleppstraße, K18/Zeche-Norm-Straße und Wickeder Hellweg. Aus Richtung Wickeder Hellweg bleibt die Straße während der Maßnahme als Einbahnstraße befahrbar.
Ich heiße Uwe Brodersen und berichte seit vielen Jahren aus dem Dortmunder Nordosten. Studiert habe ich Journalistik, Englisch und Geschichte. Ich interessiere mich besonders für die Menschen, die Hintergründe und die Zusammenhänge.
Seit über zehn Jahren als freier Journalist tätig und seit einigen Jahren auch für die Ruhr Nachrichten. Ich schreibe gerne über Menschen und ihre Geschichten.
