Der 1. Mai ist generell ein arbeitsintensiver Tag für die Polizei Dortmund. In diesem Jahr kommt allerdings noch ein Fußballgroßeinsatz hinzu. Denn das Hinspiel im Champions-League-Halbfinale zwischen dem BVB und Paris Saint-Germain (PSG) wird am 1. Mai in Dortmund ausgetragen.
Es ist in dieser Saison die zweite Reise der Fans aus der französischen Hauptstadt ins Ruhrgebiet. Bereits im Dezember kamen rund 3600 PSG-Anhänger, als ihr Verein in der Gruppenphase des Wettbewerbs in Dortmund zu Gast war. Diesmal werden laut Polizei rund 4.000 Fans aus Paris erwartet.
Die Polizei hatte das Spiel im Dezember als sogenanntes Rotspiel eingestuft, also als eine Begegnung, bei der die Polizei ein hohes Sicherheitsrisiko sieht. Grund dafür waren gewaltbereite Teile der Pariser-Fanszene, in der es auch intern zwischen unterschiedlichen Gruppen gewaltsame Konflikte gibt. Bis auf einige Festnahmen wegen des Abbrennens von Pyrotechnik blieb es im Dezember friedlich.
Massives Kräfteaufgebot
Die Polizei war mit einem massiven Kräfteaufgebot im Einsatz, das so in den vergangenen Jahren bei Fußballspielen in Dortmund nur selten zu beobachten war.

Die Polizei muss wegen des Feiertags zudem damit rechnen, dass es viele Heimfans schon deutlich vor dem Anpfiff in die Innenstadt ziehen wird. Der Einsatztag beginnt aber noch früher. Denn mehrere Demonstrationen sind in der Stadt angemeldet.
Bislang drei Demo-Anmeldungen
Die größte ist traditionell die Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes, die um 11 Uhr vom Theater-Vorplatz zum Westfalenpark ziehen wird. Angemeldet sind dort 3.000 Teilnehmende. Nach einem Überfall von Rechtsextremisten auf die Demonstration im Jahr 2009 ist die Polizei dort besonders aufmerksam, was sich auch in der Zahl der Einsatzkräfte ausdrückt.
Eine Demo-Anmeldung von Rechtsextremisten liegt der Dortmunder Polizei für den 1. Mai aktuell noch nicht vor. Das Bündnis BlockaDo, dessen Ziel es ist, Neonazi-Aufmärsche zu stören, hat aber trotzdem vorsorglich eine Kundgebung am Wilhelmplatz in Dorstfeld angemeldet. In der Nähe des Platzes wohnen mehrere Rechtsextreme. Auch die rechtsextreme Partei „Heimat Dortmund“ hat dort ihr Büro. Die Polizei wird deshalb auch das Umfeld dort im Blick behalten müssen.
Eine dritte Kundgebung ist für 9.30 Uhr auf dem Friedensplatz angemeldet. Die neue Partei „Bündnis Sarah Wagenknecht“ (BSW) hat dort 100 Teilnehmende angekündigt. Außerdem ist eine Kundgebung auf dem Sonnenplatz angemeldet.
Feiertag hilft der Polizei
Also: einiges zu tun für die Polizei, die sich auf einen langgezogenen Einsatztag einstellen muss. Zugute kommt der Polizei, dass das Verkehrsaufkommen aufgrund des Feiertags deutlich geringer ausfallen dürfte. In der Westfalenhalle finden außerdem am Abend keine Großveranstaltungen statt. Das Elektrofestival Mayday, das am 30. April beginnt, geht zwar erfahrungsgemäß lang, doch am Mittwochvormittag sollten auch die letzten Raver die Westfalenhalle verlassen haben.