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Schüler lernen beim Global Friday for Future wichtige Lektionen fürs Leben
Kommentar
Beim globalen Friday for Future verpassen Schülerinnen und Schüler Unterrichts. Dafür haben sie die Chance, Wichtigeres zu lernen: Gelebte Demokratie. Ein Kommentar.
Ich habe das Abitur, ich könnte theoretisch einen Pfeil im dreidimensionalen Raum, einen sogenannten Vektor, berechnen. Praktisch habe ich das niemals gebraucht, die komplizierten Berechnungen wieder verlernt. Die Lektionen, die die Schülerinnen und Schüler am Freitag gelernt haben, scheinen mir im Vergleich nachhaltiger.
Sie hatten beim „Friday for Future“ die Gelegenheit, Teil einer weltweiten Bewegung zu sein. Sie entwickeln ein Bewusstsein für den Klimawandel und lernen viel über Engagement und Teilhabe, ja: Demokratie.
Eine Chance für die Schulen
Doch nicht nur für die Schüler, auch für Schulen ist der Friday for Future eine Chance. Sie können diese große Demonstration (und die vielen kleinen an den anderen Freitagen) als großes Sozialkunde-Projekt begreifen. Sie können das Thema im Unterricht aufarbeiten, sei es im Politikunterricht, in der Erdkunde- oder in der Biologiestunde.
Freilich fällt regulärer Unterricht aus, und ich verstehe, dass er nachgeholt werden muss. Doch eine solche praktische Gelegenheit, politische Erfahrungen zu machen, bietet sich nicht so häufig. Und wenn sich Schüler und Eltern bemühen, ließen sich regulärer Unterricht und sogar Klausurtermine sicher verlegen.
Leitender Redakteur, seit 2010 in der Stadtredaktion Dortmund, seit 2007 bei den Ruhr Nachrichten.
