2500 Teilnehmer bei DGB-Demo in Dortmund Polizei erlebt so ruhigen 1. Mai wie lange nicht

Polizei erlebt bei Demonstrationen so ruhigen 1. Mai wie lange nicht
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Rund 2500 Teilnehmende zogen am 1. Mai in einer Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) durch die Dortmunder Innenstadt. Um kurz nach 11 Uhr setzte sich der Demonstrationszug vom Theatervorplatz in Richtung Westfalenpark in Bewegung. Sein Ziel erreichte er rund eineinhalb Stunden später.

Am Aufzug mit dem Motto „Mehr Lohn. Mehr Sicherheit. Mehr Freizeit.“ beteiligten sich verschiedene Gruppen und bildeten mit ihren Fahnen und Transparenten einen bunten Zug. Neben Parteien, Gewerkschaften und Organisationen beteiligten sich auch linke und linksextreme Gruppierungen. Sie stellten Forderungen nach mehr sozialer Gerechtigkeit und besseren Arbeitsbedingungen. Außerdem waren Parolen für mehr Demokratie und Frieden und gegen Rechtsextremismus und die AfD zu hören.

Ein ruhiger 1. Mai

Jutta Reiter, Vorsitzende des DGB in Dortmund, sagte im Vorfeld der Demonstration, dass vor allem die Frage nach der Zukunft der Arbeit für sie ein wichtiger Punkt ist. Sie müsse „kollektiv gestaltet werden, damit nicht jeder auf sich gestellt ist“.

„Ich bin überzeugt, dass die Menschen auch in Zukunft existenzsichernd, gesundheitschützend, mitbestimmt, tarifgebunden arbeiten müssen“, sagte Reiter. Über diese Frage diskutierte sie beim anschließenden Familienfest im Westfalenpark auf dem Podium unter anderem mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne).

Während die Demonstration über die Hohe Straße, Saarlandstraße und Ruhrallee durch die Innenstadt lief, kam es zeitweise zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Aufgrund des ohnehin geringen Feiertagsverkehrs kam es aber nicht zu größeren Problemen. Mit Blick auf das Demonstrationsgeschehen generell erlebte die Polizei generell einen so ruhigen 1. Mai wie schon lange nicht mehr.

Björn Höcke gestört

Neben der großen DGB-Demonstration gab es nur wenige weitere Anmeldungen von kleinen Kundgebungen. Auch sie verliefen ohne Zwischenfälle. Die rechtsextreme Szene hatte in diesem Jahr keine Kundgebung oder Demonstration angemeldet. Ohne Anmeldung war auch ein spontaner Protest einer antifaschistischen Gruppe, die sich gegen 13 Uhr am Eingang der Kokerei Hansa in Huckarde versammelt hatte.

Sie war wegen eines spontanen Treffens mehrerer AfD-Mitglieder an der Kokerei vor Ort. Anlass war, dass auch Thüringer Landeschef der AfD, Björn Höcke, an dem Treffen teilnahm. Die Demonstrierenden störten seine Abfahrt. Polizeikräfte vor Ort hielten sie auf Abstand und fertigten nachher eine Anzeige wegen „versammlungsrechtlicher Verstöße“.

Fußballfans feiern friedlich

Mit einem gewaltigen Fanmarsch zogen die BVB-Fans am frühen Abend vom Westpark zum Stadion.
Mit einem gewaltigen Fanmarsch zogen die BVB-Fans am frühen Abend vom Westpark zum Stadion. © Karsten Wickern
Viele Fans feierten schon am Nachmittag das bevorstehende Fußballspiel auf dem Alten Markt.
Viele Fans feierten schon am Nachmittag das bevorstehende Fußballspiel auf dem Alten Markt. © Kevin Kindel

Auch im Vorfeld des Champions-League-Finales des BVB gegen Paris Saint-Germain (PSG) im Signal-Iduna-Park gab es nahezu keine Probleme. Tausende Fan beider Vereine tummelten sich ab dem frühen Nachmittag in der Innenstadt, insbesondere auf dem Alten Martk und dem Platz der Deutschen Einheit.

Zu größeren Auseinandersetzungen zwischen Fans kam es dabei nicht; generell sprach die Polizei bis Redaktionsschluss um 20.30 Uhr von einem weitgehend friedlichen Verlauf des Einsatzes im Zusammenhang mit dem Fußballspiel. Dabei bezog sie sich auch auf die zwei Fanmärsche, mit denen Anhänger beider Vereine am frühen Abend zum Fußball gezogen waren.

Rund 5000 BVB-Fans zogen ab 18 Uhr mit Gesang vom Westpark zum Stadion und blockierten dabei zeitweise die Linnemannstraße. Immerhin 2500 Anhänger von PSG taten es ihnen gleich, wenn auch mit leicht anderer Route. Bei diesem Fanmarsch stellte die Polizei einige Pyro-Würfe aus der Gruppe heraus in Richtung von BVB-Fans fest. Die Polizei nahm die Personalien der Tatverdächtigen auf.

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