Als die Menschen nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine 2022 fluchtartig das Land verließen, da war guter Rat auch in Dortmund teuer: Hunderte kamen hier an – und sie brauchten eine Unterkunft.
Da kam der Auszug des Seniorenheims an der Weißen Taube im Januar 2022 gerade recht. Die Einrichtung fand am Hombrucher Bogen ein neues Zuhause, das Haus an der Weißen Taube wurde frei – und in kürzester Zeit zur Unterkunft für die Geflüchteten aus der Ukraine, vor allem für Frauen und Kinder. Im April war das Haus bereit für den Fall der Fälle als „Vorhalte-Einrichtung“, wie es bürokratisch heißt.

180 Menschen können hier wohnen bzw. sie könnten. Denn tatsächlich benötigt wurde das Haus bisher aus vielen Gründen nicht. Der Strom der Flüchtlinge nahm ab, andere fanden Unterkunft bei Freunden, wiederum andere kehrten in die Ukraine zurück. Dennoch: „Diese Vorhalte-Einrichtung besteht zunächst bis Ende 2024“, teilt die Stadt auf Anfrage mit.
An den langfristigen Plänen, hier ein Demenzzentrum aufzubauen, ändere das aber nichts. Elisabeth Disteldorf, Geschäftsführerin der Städtischen Seniorenheime, sagt: „Noch steht das ehemalige Seniorenheim Weiße Taube in Kirchhörde zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit. Und das wird auch mindestens noch bis Ende nächsten Jahres so sein.“
Pläne unverändert
Die Geschäftsführerin der Städtischen Seniorenheime stellt aber im gleichen Atemzug klar, dass sich an dem Vorhaben, an dieser Stelle ein Demenz-Kompetenz-Zentrum einzurichten, nichts geändert hat. Geändert haben sich im zurückliegenden Jahr aber sowohl die Baupreise als auch die Zinsen. Beide haben deutlich angezogen. „Das müssen wir natürlich in unsere Planungen einpreisen“, sagt Disteldorf und betont, dass „wir diese baulich wie konzeptionell gerade unter Hochdruck vorantreiben“.
Der Bedarf für ein Demenz-Kompetenz-Zentrum sei hoch; denn die Zahl der Menschen, die an einer Demenz erkranke und rund um die Uhr begleitet und betreut werden müsse, wachse rasant. Für sie solle ein abgestuftes Betreuungsangebot entstehen, das sich ebenso an Menschen mit einer beginnenden Demenz wende wie an stark pflegebedürftige Menschen, die gleichzeitig an einer fortgeschrittenen Demenzerkrankung leiden. Neben dem stationären werde es auch ein vielfältiges ambulantes Angebot geben.
Bis das alles Realität ist, wird es noch dauern. Wann genau es mit den Bauarbeiten auf dem Gelände losgehen wird, kann Disteldorf noch nicht sagen. Vor 2025 werde das „aber wohl eher nicht der Fall sein“. Ganz am Anfang gab es Hoffnung, dass dass die Umbauten in 2023 beginnen könnten und 2025 alles fertig ist. Jetzt bleibt voraussichtlich bis Ende 2024 erst einmal alles, wie es ist.
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