
© Dieter Menne (Archivbild)
Das sind Dortmunds beste Restaurants - es gibt einige Überraschungen
Bundesweites Gastro-Ranking
Über 20 Dortmunder Restaurants tauchen in einem Gastro-Ranking zu den besten Restaurants Deutschlands auf - neben den üblichen Verdächtigen gibt es auch einige Überraschungen.
Gastro-Führer zur Restaurant-Landschaft gibt es viele - in den meisten von ihnen finden sich Bewertungen der empfohlenen Betriebe. Doch was sind Sterne im „Guide Michelin“, und wie sind sie vergleichbar mit anderen Bewertungssystemen wie etwa den Gusto-Pfannen?
Das Gastro-Portal „Restaurant-Ranglisten“ versucht einmal pro Jahr, diese Fragen zu beantworten: Es kombiniert die Bewertungen der wichtigsten Gastro-Führer in einer Art Meta-Ranking. „Das ist die seriöseste Rangliste in Deutschland“, sagt der Dortmunder Spitzenkoch Michael Dyllong.
Rund 4000 Restaurants werden in der jüngst erschienenen 2021er-Ausgabe des Meta-Rankings bewertet - 23 von ihnen liegen in Dortmund.
Das Palmgarden - Dortmunds einziges Restaurant mit einem Michelin-Stern - führt dabei das stadtinterne Ranking mit großem Abstand an: Das Nobel-Restaurant im Casino Hohensyburg, in dem Dyllong Küchenchef ist, wird mittlerweile auf Rang 90 der besten Restaurants Deutschlands geführt.
Auch von Platz 2 der besten Restaurants der Stadt grüßt Dyllong - wenn auch nur indirekt: Dort steht das Iuma in Kirchhörde, das sich mit seiner japanisch angehauchten Crossover-Küche seit seiner Eröffnung 2019 bereits auf Rang 262 deutschlandweit gekocht hat. Dort steht Dyllong zwar nicht in der Küche, sondern Pierre Beckerling, der Sternekoch ist aber zusammen mit seinem Geschäftspartner Ciro Di Luca der Inhaber.
Dortmunds Haute-Cuisine-Powerhouse steht in Kirchhörde
Platz 3 in Dortmund und Rang 343 bundesweit belegt „Der Schneider“ in Wambel von Küchenmeister Phillip Schneider, der 2017 vom Magazin „Der Feinschmecker“ als bester Nachwuchskoch Deutschlands ausgezeichnet wurde.
Direkt hinter ihm kommt schon wieder ein Restaurant von Dyllong/Di Luca: das Vida (Platz 406 im Deutschland-Ranking, Küchenchef: Sascha Kosslers), das zusammen mit dem Iuma (die beiden Restaurants teilen sich ein Gebäude) so etwas wie das Haute-Cuisine-Powerhouse Dortmunds bildet.

Das Vida in Kirchhörde kommt auf Platz 4 des stadtinternen Rankings der besten Restaurants. © Oliver Schaper (Archivbild)
Auf Platz 5 folgt dann der Aufsteiger unter Dortmunds Restaurants: das Grammons in Brackel. Vergangenes Jahr listete es „Restaurant-Ranglisten“ noch unter ferner liefen auf Rang 2501 der deutschen Top-Restaurants, was auch an seiner späten Eröffnung im Herbst 2019 gelegen haben dürfte. Dieses Jahr liegt das Grammons bereits auf Platz 697.
Den Abschluss der Dortmunder Spitzengruppe bildet „La Cuisine Mario Kalweit“ in der Gartenstadt (bundesweiter Platz 701). Das Restaurant des aus vielen Fernsehauftritten bekannten Ex-Sternekochs bietet seit über 20 Jahren verlässliche Spitzenküche.
Hinter ihm klafft im deutschlandweiten Ranking eine über 500 Plätze große Lücke, bis mit dem Lennhof das nächste Dortmunder Restaurant auftaucht, auf Rang 1231. Auf den weiteren 1000er-Rängen tummeln sich aus Dortmund noch das Overkamp (1579), die beiden mittlerweile geschlossenen Betriebe „Rödels Kochlokal“ (1652) und Cielo (1690), das Syght (1761) und das Emil (1864).

Das Emil im Gewölbekeller des Dortmunder U schafft es auf Platz 10 der Dortmunder und Platz 1864 der deutschen Top-Restaurants. © Dieter Menne (Archivbild)
Ein knappes Drittel der gelisteten Dortmunder Restaurants - darunter das Fischrestaurant „Wahl Fisch“ in Brackel, das „Dieckmann‘s“ an der Stadtgrenze zu Herdecke und das „Schönes Leben“ im Kreuzviertel - belegen Plätze hoch in den 3000ern.
Sie zählt der Herausgeber von „Restaurant-Ranglisten“, Hannes Buchner, nicht mehr zur Bundesliga der deutschen Top-Restaurants. Die Grenze zieht der Gastro-Experte etwa bei Platz 800 seines Rankings.
Darunter werde das Datenmaterial der Bewertungen zu dünn, um die Restaurants verlässlich zu vergleichen, meint Buchner. So reicht etwa dem Aplerbecker Restaurant „Zum armen Dorfwirt“ eine gute Bewertung im „Großen Guide“, um auf Platz 2452 gelistet zu werden.
Das solle aber nicht heißen, dass in „Nicht-Bundesliga-Restaurants“ kein gutes Essen gemacht werde, betont Buchner: Manchmal sei es schwieriger, eine gute bürgerliche Küche zu kochen als Haute-Cuisine.
1984 geboren, schreibe ich mich seit 2009 durch die verschiedenen Redaktionen von Lensing Media. Seit 2013 bin ich in der Lokalredaktion Dortmund, was meiner Vorliebe zu Schwarzgelb entgegenkommt. Daneben pflege ich meine Schwächen für Stadtgeschichte (einmal Historiker, immer Historiker), schöne Texte und Tresengespräche.
